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Beer like star Mikkeller Black Hole

  • Typ Obergärig, Imperial Stout
  • Alkohol
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#13049

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Aktuelle Bierbewertung

Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 1 Bewertung
87% Avatar von Felix

87% Rezension zum Mikkeller Black Hole

Avatar von Felix

An der Flasche dieses Bieres ist bereits interessant, dass sie mit keinerlei Produktnamen versehen ist. Eine Recherche musste also durchgeführt werden.

Farblich ein absolutes Schwarz mit brauner-kakaoiger Blume. Wunderschön. Die Konsistenz ist bemerkenswert. Das Bier zeigt schon optisch an den Glasrändern eine deutliche Klebrigkeit, die auf einen hohem Zuckergehalt schließen lässt.

In der Nase kreuzen sich dann sogleich die intensiven Fruchtnoten eines Aromahopfens mit tiefsüßen und dunklen Malznoten, wobei zuerst der Hopfen deutlich überwiegt, die Malze organisch ihre Fülle hinzugeben.
Da sind vorerst Aromen von Blutorange, Banane in Flüssigschokolade, Bittermandel, Kaffee und viel Kakaobohnen. Das Bier springt nicht aus dem Glas, es geht verhalten mit seiner Vielschichtigkeit um und macht Lust es zu erkunden. Vanillenoten kommen immer wieder hervor und tragen es auf Wolkenarmen. Dann kommt auch eine tiefröstige, herbe Kaffeenote hier und da durch und bringt herb-dunkle Einschläge mit sich.
Bislang wirkt es charaktervoll und wechselseitig, es will nicht viel von sich preisgeben, deutet aber stark an, eine große Menge an verschiedensten Noten zu beinhalten.

Im Mund ist es sofort überwältigend weich und zugleich röstig-säuerlich auf eine wirklich keineswegs stechende, sondern betörende Art und Weise. Plötzlich ändert es seinen Charakter, es überfällt einen praktisch mit einer nicht zu fassenden Fülle verschiedenster Noten.
Zuerst ist da wieder Hopfen, herb und zugleich aromatisch mit fruchtigen Orangensorbéenoten, verbunden mit süßem Espresso. Dieser Kaffee baut sich rasant schnell im Mund aus. Er ist dunkel und herb, ist bitter und zugleich mit einer buttrig-vanilligen, honiglastigen Süße verschmolzen, dass er regelrecht umschmeichelnd am Gaumen liegt. Toll ist, dass kurze Andeutungen von Säure niemals die Weichheit dieses Bieres stören, es sind wirklich nur Ideen einer säuerlichen Frucht oder die Erinnerungen an Kaffeesäure. Die Kakaoigkeit bleibt erhalten.
Das Imperial Stout ist wunderbar buttrig und hat dabei noch Kontur. Es schlägt die Brücke zwischen Hopfen und Malz, wobei die addierten Zutaten sehr zum Tragen kommen. Insbesondere die Vanille, der Honig und der Kaffee sind eindeutig im Aroma prägend.

Der Körper des Black Hole ist sirupig und ölig, sehr schwer, aber durch die tolle Ausbalancierung des Alkohols keineswegs belastend schwierig zu handhaben. Ein vollmundiges Bier, das möglicherweise eher ein Aperitiv oder Digestiv ist, aber doch nicht offensichtlich alkoholisch. In größeren Mengen wird natürlich auch dieses Stout mit seinen 13,1%ABV anstrengend werden.
Die Rezenz gefällt mir gut, leider ist die Kohlensäure meines Erachtens nur ein klein wenig zu schwach ausgeprägt. Sie vergeht sehr schnell, was eine Lücke im Körper zustande bringt.
Trotzdem eine hervorragende Textur.

Der Nachtrunk hält in erster Linie wieder Kaffee (in absoluter Reinstform!) und Honigkuchen bereit. Wirklich süß und zugleich mit leichter Herbe zeigen sich beide Aromen, man muss sofort an den Nachmittagskuchen denken. Ein Stück Bienenstich und eine kleine Tasse starken Espressos. Dieses Bier wäre dennoch eher etwas für den späteren Nachmittag, für das Anregen, weil bald eine warme Mahlzeit zubereitet wird.
Neben der Süße von Honig und Kaffee überzeugt dieses Bier noch mit vielschichtiger Herbe, einerseits einer kakaoigen Röstigkeit, andererseits einer hopfigen, mandelartigen Noten. Hopfen und Malz verschwimmen so harmonisch mit Honig und Kaffee - und werden dazu auch noch von der Vanille so breit getragen -, dass beinahe keine Unterschiede mehr festzustellen sind.

Dieses Imperial Stout ist definitiv eher etwas für die Liebhaber süßer, schwerer Biere, wobei es durchaus nicht mit Herbe geizt. Es hält eine wunderbare subtil-ergänzende Hopfung bereit, macht aber dennoch hauptsächlich mit Aromen von Honigkuchen, Butterkeks, Espresso, braunem Zucker, Marzipan, Nüssen und Kakaobutter auf. Dabei stehen Noten süßer Fruchtsorbées, Orange, Aprikose, Kirsche o.ä.
Ein Aperitiv, eines, dass mit wunderbarer Stimmigkeit eine süße Harmonie zaubert, dass nicht zu aufgesetzt ist und bei dem man merkt, wie egal es ist, was für Zutaten zugegeben werden, solange die Qualität der Herstellung stimmt. Auf der Zutatenliste stehen nämlich 10 Begriffe und dennoch schmeckt es einfach wunderbar schlüssig.
Ein wunderbar weiches Bier, dass an vielen Stellen äußerst lobenswert ist. Die Süße ist geradezu einnehmend, sie fesselt und liebkost einen, man kann sich ihr beinahe nicht wiedersetzen, weil sie keineswegs plump ist, sondern mit verschiedenen herben und röstigen Einschlägen äußerst charakterstark präsentiert wird.
Dieses Imperial Stout ist also ein "Liebhaber-Bier".
Ich mag die Bitterkeit, die enorm subtil, aber immerpräsent die Süße umrahmt. Und auch die Einbindung des Alkohols ist super gelungen, weil dieser zwar nach hinten hin leicht schmeckbar wird, aber nicht das Aromaprofil stört. Er ist lediglich Geschmacksträger.
Und dennoch ist es letztlich durch die enorm klebrige Süße nicht leicht zu trinken.
Ein weiches, süßes, herbes, öliges, äußerst natürliches, einfach nur verführerisches Imperial Stout für die laue Sommernacht oder den stürmisch-regnerischen, laubgetränkten Tag im Herbst.

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