Also die Überschrift sagt schon fast

Unter dem neuen Namen "UrZwickauer Pilsener" macht das Pils aus Zwickau nun auf Traditionsbewusstsein. Hier kommt es nun mit 5,0 % Alkoholgehalt und einer Stammwürze von 11,3 % daher - ansonsten scheint es das gleiche Bier zu sein.

Ein ziemlich fahles Gelbgold strahlt mich hier an und wird oben von einer voluminösen und recht haltbaren Schaumkrone abgeschlossen. Die Nase erfasst würziges Malz mit einer leichten Süße, grasige Hopfenimpulse zeigen sich allenfalls verhalten.

Der Antrunk ist mild und süß. Fast schon zu süß. Die Kohlensäure prickelt sanft auf der Zunge. Der Körper lebt den Malzcharakter aus, ohne aber so etwas wie Vollmundigkeit zu erreichen. Der sanfte Hopfen erzeugt einen mild-säuerlich-fruchtigen Eindruck. Der Abgang ist wirklich nur fein gehopft, wie es verkündet wird. Das grasige Aroma gedeiht einem Pils, aber wirklich herb ist das Bier nicht. Eher rückt eine gewisse Säure in den Vordergrund. Dank des recht weichen Brauwassers und einer angemessen Frische ist die Süffigkeit absolut im grünen Bereich, wenn auch nicht herausragend.

"Ursprünglich, ehrlich, natürlich" soll es sein. Und doch wirkt es wie ein ganz normales Pils, wie wir es aus den Supermarktregalen kennen. Bis auf eine zu deutliche Säure bei gleichzeitig recht hoher Süße zeichnet dieses Pils gar nichts aus, man wird es nach dem Genuss schnell wieder vergessen haben. Aber es ist durchaus trinkbar.

Dieses Pils ist mir einfach zu sauer. Ungewöhnlich für ein Pils. Und absolut gar nicht meine Welt.