Lohrmanns Hell
TU Dresden Brauerei, Dresden, Sachsen, Deutschland
- Typ Untergärig, Helles
- Alkohol 5.4% vol.
- Stammwürze 12.5%
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 5-7°C
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 76% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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76% Ein Zwickl, das nicht so heißen darf von Schluckspecht

Nach dem Pils probiert man sich nun klassisch an ein schlichtes (aber unfiltriertes) Helles - beide übrigens gebraut und abgefüllt im Brauhaus Hartmannsdorf. Das Rückenetikett geizt auch hier nicht mit Angaben: Zur verpflichtenden Mengen- (0,5 l) und Alkoholangabe (5,4 % vol.) werden auch Stammwürze (12,5 %), Bittereinheiten (19 IBU), Farbe (11 EBC), empfohlene Trinktemperatur (5-7 °C) und Energiegehalt (47 kcal/100 ml) genannt. Das Gerstenmalz setzt sich aus Pilsner Malz und CaraPils zusammen, als Hopfen dient einzig und allein Perle.
Hefeschwaden ziehen durch das gelbgoldene, überraschend dunkle Bier. Neben der Hefe sind auch noch andere Braurückstände zu erkennen, die das Bild aber gar nicht einmal trüben - das sieht absolut stimmig aus! Etwas weniger Hefe könnte nur eben trotzdem gern an Bord sein. Dafür macht die sehr feine Schaumkrone einen absolut guten Eindruck. Eine citrusfruchtige Säure verbinden sich im Duft mit hellen Gerstenmalznoten und einer gewissen Hefigkeit - es riecht schon ein wenig nach Kellerbier.
Der Antrunk wirkt schön sauber und ausbalanciert: Dort etwas Hefe, auf der anderen Seite aber eben auch eine leichte Citrussäuerlichkeit und die zu erwartenden Malznoten. Minimale Gewürznoten nach Vanille und Zimt entdecke ich im Hintergrund, die ganz gut zum Konstrukt passen. Da der Hopfen jedoch ein Leisetreter ist, kommt im Antrunk kaum Spannung auf. Das Helle erscheint mit gut integrierter Säure einfach frisch und einladend - trotz etwas zaghafter Karbonisierung. Vollmundigkeit generiert der minimal hopfenkernige Körper, der sich seinem hefig-säuerlichen Grundtenor treu bleibt und weiterhin auf der Kellerbier-Welle surft. Das erinnert mich schon ein wenig an den fränkischen Stil. Umso schöner ist es da, dass diese Kernigkeit im Abgang noch zulegt. Der Hopfen darf sich in die Anwesenheitsliste eintragen, setzt sich aber - wie sich das für ein Helles gehört - bevorzugt in die hinteren Reihen. Als Dozent fungieren Malz und Hefe auch im mittellangen Nachgeschmack.
Das Lohrmanns Hell kann ich als Helles gar nicht ernstnehmen, zu sehr kommen die Attitüden eines Kellerbieres durch. Aber es sind zum Glück die Attitüden eines guten, sauberen und auch süffigen Kellerbieres, so dass ich mich von Punktabzügen fernhalte - was aber auch daran liegt, dass mir ein gutes Zwickl lieber ist als ein gewöhnliches Helles. Wie schon das Pils ist auch das Hell nicht weit vom Optimum entfernt - meine vorhandenen Kritikpunkte lohnen sich kaum zu erwähnen. Ich bin gespannt, was die TU-Brauerei in Zukunft noch im Köcher hat!