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Beer like star Kaiserhöfer Traditionsbier Schwedentrunk

  • Typ Untergärig, Dunkles Spezial
  • Alkohol 5.2% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#20511

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Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 2 Bewertungen
77% Avatar von gerdez
62% Avatar von Felix

62% Rezension zum Kaiserhöfer Traditionsbier Schwedentrunk

Avatar von Felix

Zwischen Haselnussbraun, Bernstein und dunklem Rosé. Ziemlich dürftige Schaumbildung.

Der Geruch ist fruchtgummiartig, röstmalzig und etwas schärflich (erinnert mich an irgendwelche Chemikalien. Vielleicht alkalisch?). Ein ausgeprägt malziger, süßfruchtiger und federleichter Duft, der mich an so etwas wie ein sehr leichtes (,US-amerikanisch interpretiertes) Irish Red Ale erinnert, denn er hat eine ordentliche Menge an bitterem Hopfen parat.
Ein wirklich ungewöhnlicher Duft, den ich nur schwerlich beschreiben kann.

Im Antrunk herb und röstig, aber überhaupt nicht dunkel, sondern strahlend klar. Ganz merkwürdig.
Das Bier erscheint mit Noten von bitteren Gummibärchen, etwas lakritzig vielleicht? Deutliche Röstigkeit und ebenso deutliche Trockenheit, doch in einem komplett anderen Gewandt, als ich es gewohnt bin. Das Bier ist hell und offenbar im Aroma.
Walnuss?!

Der Körper ist ziemlich schlank. Das Bier ist ganz leicht und erfrischend. "Dünn" wäre nicht das Wort der Wahl, denn es ist negativ konnotiert. Ich denke, dieses Spezial will auch wirklich etwas anderes. Etwas, das man mit gewöhnlichen Maßstäben nicht zu erfassen versuchen sollte.

Der Abgang ist bitter und wurzelig.
Jetzt, gegen Ende, habe ich plötzlich eine Idee, womit dieses Aroma vergleichbar wäre!Hier macht nun endlich die Verbindung von Kräuterigkeit, Röstmalz und dieser schärflichen, alkoholischen Note einen Sinn: Es entsteht ein Eindruck, wie man ihn zum Beispiel von österreichischen oder italienischen Magenbitterschnäpsen kennt. Ja, dieses Bier ist so eine Art Bier-Averna!

Dieses Spezial ist endlich mal eines, das seinem Stil wirklich gerecht wird. Während die meisten deutschen Spezial irgendwo zwischen Märzen und Hellem rumdümpeln, packt es dieser Sud an, mal etwas ganz besonderes darzustellen.
Die wirklich ungewöhnliche Aromatik erschien mir zuerst so suspekt, dass ich kaum etwas Definitives konstruieren konnte, das ich auch überzeugt hätte vermitteln wollen. Das Bier steht irgendwo zwischen Röstigkeit, Hopfenbittere, Alkohol, Nussigkeit und Fruchtgummi. Erst nach einiger Zeit erschließt sich mir plötzlich - geradezu in einem Aha-Moment -, wie diese Aromatik zu deuten sein könnte - und ich möchte deutlich machen, dass es sich dabei um eine höchst intuitive, spontane Deutung handelt, die niemandem etwas vorzuschreiben vermag:
Ich entdecke hier unter einer süßlichen Malzdecke die wurzelig-bitteren, alkoholischen Noten von Magenbitter, dazu herbe Walnuss oder Röstkastanien, vielleicht Lakritz, veredelt mit einem Hauch von Frucht... Vor allem im retronasalen Abgang finde ich ganz eindeutig diese Magenbitter/Kräuterschnaps-Trockenheit. Und all dies in einen leichten, erfrischenden Körper eingebunden, der mir ganz unwirklich scheint in Anbetracht solch einer Geschmackskomposition.
Dieses Bier wäre um einiges nachvollziehbarer, handelte es sich dabei um einen ordentlichen Bock. Aber gerade die Verbindung mit einer solchen Leichtigkeit zeichnet die "Spezialität" im Besonderen aus, gerade dieses Merkmal kann das Bier zu etwas wirklich Ungewöhnlichem machen. Ich respektiere das.
Verbesserungswürdig ist vielleicht der Körper, der schon zu leicht wird und damit die Aromatik zu wenig untermauert, und ebenso der Antrunk, der durchaus hätte kräftiger ausfallen können. Etwas mehr Mut könnte das Bier vertragen.
Der Schwedentrunk mit seinem interessanten historischen Hintergrund stellt somit ein nicht ganz alltägliches Bier dar, das in der Tat als ein Spezial bezeichnet werden kann und seinem Namen alle Ehre macht. Zugleich glaube ich, dass die von mir genannten Besonderheiten nicht unbedingt jedem Genießer sofort in die Nase stechen werden. Das Bier ist durchaus trotzdem recht bodenständig und springt nicht zur Gänze aus der Reihe.
Dieses Bier ist keines, das mich besonders beeindruckt oder mir übermäßig zusagt. Und doch freue ich mich über diese eigenständige, unkonventionelle Braukunst, die an einer weiteren, kleinen Stelle dazu verhilft, die Braulandschaft unserer Welt noch etwas bunter und vielseitiger zu gestalten.

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