In seinem kräftigen Bernsteinton erweist sich das Hetzelsdorfer Weihnachtsfestbier durchaus als feststafelwürdig. Die überschaubare, wenig beständige Schäumung kann diesbezüglich jedoch nicht ganz mithalten. Im schön würzig und kernig wirkenden Geruchskonstrukt ist vorrangig eine angenehme Karamellsüße feststellbar, die ein Festbier eben so ausmacht. Samtig, weich und malzig legt das Festbier los, mit starker Betonung auf Karamell und Honig. Aus dezenter Würze und dominierender Süße entwickeln sich angenehme Fruchtnoten, die in Richtung saftiger Orangen und reifer Äpfel tendieren. Der Körper vereint in sich Frische und Vollmundigkeit, ohne dabei aber auch nur ansatzweise schwerfällig zu wirken. Sogar der Hopfen hinterlässt immer mal wieder kernige Akzente, die Gewichtung im Finale liegt jedoch auf dem Bittermalz. Letztlich wird somit verhindert, dass das Hetzelsdorfer Weihnachtsfestbier im Sinne der Süffigkeit auf Komplexität verzichtet. Wer sich zum Fest aller Feste für dieses wohlschmeckende und geschmacklich breitgefächerte Bier entscheidet, muss keinen Fehlgriff befürchten.

Schaum: mittelporig und ordentlich stabil
Farbe: rotbraun - von der auf dem Etikett vermerkten Hefe sehe ich nichts
Geruch: leicht säuerlich und schön röstmalzig-karamellig

Der Antrunk ist wunderbar weich wie beim „Normal“Bier der Brauerei Penning-Zeißler. Das Karamell spielt hier aber nur eine untergeordnete Rolle. Stärker schmeckt man ein fast weiniges Röstmalz mit fruchtigen Cranberry-Noten. Im Mittelteil fühlt man sich an gut gebackenes Roggenbrot erinnert, bei dem die schwarze Kruste eher herb als süß ist. Die Rezenz? Wunderbar fränkisch-niedrig.

Nachtrunk: Die Röstmalz-Herbe bestimmt den Nachtrunk; sie erinnert an ganz herbe, noch ein bisschen grüne Walnuss. Das hat was Weihnachtliches.

Fazit: Wunderbar weich und süffig. Das taugt definitiv für den ersten Weihnachtsfeiertag!