Auch in Freiberg unterwirft man sich neuerdings dem Trend zum Naturradler. Dieses hier - bestehend aus 50 % Bier - kommt auf 2,5 % vol. Alkohol und mit immerhin 5 % Fruchtsaftgehalt (bestehend aus 3,5 % Zitronensaft und 1,5 % Orange - jeweils aus Konzentrat). Um dem Zitronenaroma noch weiter auf die Sprünge zu helfen, behalf man sich auch mit konzentriertem Zitroneextrakt sowie natürlichem Citrusaroma. Mein Tagesbedarf an Zucker dürfte damit auch gedeckt sein...

Die Optik erfüllt die Erwartungen: Blasses, trübes Strohgelb mit zügig schwindender Schaum (bei so viel Säure völlig normal) - so wie eben praktisch jedes Naturradler aussieht. Für die Nase gibt es frischen, süßlichen Zitronenduft und eine Idee Orange. Weit im Hintergrund deutet sich etwas grasiger Hopfen an.

Süß und zitronig legt das Radler erfrischend sommerlich los. Ja, Zucker ist hier reichlich vorhanden. Mit ausgewogener Fruchtigkeit und sich langam anbahnender Hopfengrasigkeit gestaltet sich der beinahe cremige Körper. Bei so viel Süße überkommt im Abgang nicht zu viel Klebrigkeit. Eher noch zeichnen sich hier Hopfen und Hopfenextrakt ab - es wird ausreichend herb und tendiert im Nachgeschmack gar ins Medizinische. Insgesamt ist das Radler Naturtrüb aus Freiberg ein harmonisch sommerlicher Genuss - mit viel Zucker und wenig Alkohol.