Vor gut zwei Jahren habe ich das damals noch recht frische Eibauer Radler Naturtrüb schon einmal probiert und dabei die Verwendung von Süßungsmitteln kritisiert. Offenbar hat man aus den Fehlern gelernt. Mittlerweile wurde die Rezeptur komplett umgestellt: Das Erfrischungsgetränk (50 % Anteil) mit Zitrusgeschmack verzichtet komplett auf Süßungsmitteln. Es wird nun auch angegeben, dass Zitronensaft, Orangensaft (jeweils aus Konzentrat), konzentriertes Zitronenextrakt, Zitronensäure, Zitrusaroma, Johannisbrotkernmehl und Zitronengras-Extrakt verwendet wurde. Beim Alkoholgehalt bleibt das naturtrübe Radler beim Alten.

Für ein Mischgetränk macht das Radler aus Eibau einen ziemlich appetitlichen Eindruck: Zitronengelb, hefetrüb, reichlich weißer Schaum von befriedigender Stabilität. Ich finde es auch gut, dass man direkt sieht, dass es sich um ein Mischgetränk handelt. Und man riecht es auch: Es riecht kräftig nach Zitrone und Orange - eher fruchtig und kernig als säuerlich.

Sehr zitronig und fruchtig legt das Radler los und erinnert dabei nur periphär an Bier. Die Hefe tut dem Mundgefühl gut. Der hefig-fruchtige Körper betont Zitrone und Säure, ohne zu stark ins Süße abzurutschen. Ein Gegenpol von Seiten des Bieranteils (naturtrübes Exportbier) bleibt jedoch eher schwach. So zeigt sich letztlich auch der Abgang ziemlich leer, obgleich die störende Süßungsmittelnote nun dankbarerweise fehlt. Summasummarum hat sich Eibauer mit dem neuen Radler dennoch deutlich verbessert, auch wenn ich weiterhin das Radler von Feldschlößchen präferieren würde.