Optik:
Vors Licht gehalten ein tiefdunkles Braun. Es wird gekrönt von einer sehr übersichtlichen braunen Schaumkrone, sofern man überhaupt noch von Schaumkrone reden kann. Bei Holzfassreifung erwarte ich da aber auch nichts großartiges.

Einstieg:
Es dauert nicht lange und meine Nasenflügel klatschen Applaus. Süßliches Holz liegt in der Nase, die Eiche ist hier nicht zu verkennen. Feines Tannin verbreitet sich, fein abgerundet durch getrocknete Pflaume.
Der Antrunk ist ebenso vielschichtig. Ein angenehmes Eichenaroma, verbunden mit dem Bourbon sowie süßliches Karamell macht hier den Anfang. Und auch die schon im Duft vertretenen Töne von getrockneter Pflaume sind im Gaumen dabei. Das Röstmalz hält sich sehr bedeckt im Hintergrund auf, nur sehr milde Schokolade ist wahrzunehmen.

Körper:
Weich, cremig und ölig, mit geringer Kohlensäure. Wirkt sehr kompakt und ausgeglichen. Vielleicht jedoch ein wenig zu süß. Würde es nicht auf dem Etikett stehen, ich hätte nicht das Gefühl es hier mit einem Imperial Stout zu tun zu haben.

Abgang:
Geröstetes Malz tritt hier nun in den Vordergrund. Dezente Noten von kräftiger Bitterschokolade bestimmen den Abgang, wo sich noch feinste Vanillenoten vom Bourbon daruntermischen.

Fazit:
Traumhaftes Bier aus dem Hause De Molen. Die Eichenfassreifung dominiert, der eigentliche Charakter eines Imperial Stouts geht leider unter. Durch die hohe Süße werde ich teilweise schon an einen Barley Wine erinnert. Dennoch wird hier geboten ein äußerst komplexes und vielschichtiges Bier, welches ich lange genießen kann. Absolut kein Bier für mal eben zwischendurch.

Ich musste erstmal 5 Minuten überlegen nach was dieses Bier riecht. Bekannt war mir der Geruch - es ist Jack Cola ;-)

Sehr sehr spezielles Bier!