Insgesamt ein überzeugendes, obergäriges Red Ale. Mäßig stabile Krone, leicht hefetrüb. Im Aroma malzig, dunkle Beeren, etwas hefig-brotig. Im Geschmack malzig mit Roggenbrot, eine deutliche Säure, wieder schön dunkelbeerig, sehr stimmige Hopenbittere, leicht kräutrig, relativ trocken, ziemlich süffig. Überzeugend.

Beim CREW Republic Fireside handelt es sich um ein britisch inspiriertes Red Ale mit 6,0 % vol. Alkohol. Und wie der Name schon sagt, ist es ein (obergäriges) Red Ale und kein (untergäriges) Rotbier. Gehopft wurde mit den klassischen Sorten Tradition, Fuggles und East Kent Goldings - für diesen Stil ist das eine sichere Wahl. Beim Malz geben sich Pilsener Malz, Melanoidinmalz, Karamellmalz und Röstmalz die Ehre. Typisch für die Biere der Münchner Kreativschmiede: Obwohl Hefe noch in der Zutatenliste steht, sieht man von ihr im Glas nichts. Dort zeigt sich ein kräftig rot leuchtendes, weithin klares Ale mit flockigen Malzrückständen und einer cremig-feinporigen, hellgelben Schaumkrone, die sich bei mir als hinreichend stabil zeigt. Ich finde es immer toll, wenn ein Red Ale/Rotbier - natürlich ohne künstliche Kniffe - möglichst rot aussieht. Viel roter geht es kaum noch ohne Farbstoff.

Tiefes, an Brot erinnerndes Malz erreicht die Nase, nachdem man Bekanntschaft mit dezent säuerlichen Beerennoten gemacht hat. Sehr geschmeidig und rund. Prickelnd, dezent säuerlich fruchtig und malzig, jedoch schlank, geht es in den Antrunk, der irgendwo zwischen roter Grütze und kaltem, dünnen Kaffee feststeckt. Man schmeckt die dunklen Malze heraus, aber das Red Ale zieht einen schlanken bis erfrischenden Charakter vor. Wenn man den Körper etwas länger ruhen lässt, kehrt auch wieder etwas Ruhe und Harmonie ein, die dem Red Ale gut zu Gesicht steht. Über den Abgang lässt sich im Prinzip das Gleiche schreiben wie für alles, was davor geschehen ist - mit dem Unterschied, das eine grasig-krautige Bittere einsetzt, die sich britisch-zurückhaltend zeigt. Zur biskuitartig-brotig-röstigen Malzigkeit kommt noch etwas Vanille hinzu. Im Nachgeschmack wird man an Kaffee erinnert.

Das CREW Republic Fireside ist ein ordentliches, aber kein herausragendes Red Ale, welches sofort begeistert - mal vielleicht abgesehen von der Optik. Abgesehen von der stiltypisch abwechslungsreichen Zusammenstellung der Malze, die vor allem die röstige Seite nicht vernachlässigt, tut sich im Geschmack nicht viel. Etwas Säure, etwas beerige Fruchtigkeit und krautige Hopfennoten im Finale müssen da genügen. Das Ensemble passt aber soweit.

Ein Rotbier mit einer bunten Hopfenmischung aus Tradition, Fuggles und East Kent Golding. Dazu drei verschiedene Röstmalze: Pilsener, Melanoidin und Karamell. Wow. Bin beeindruckt. Habe eine Kiste bei Amazon erstanden. Heute geliefert - und schon nicht mehr verfügbar.

Im Glas leuchtet mir das klare kräftige Rot entgegen. Die zierliche mittelfeinporige Schaumkrone löst sich rasch auf. Angenehm bieriger Malzduft. Leicht saurer malzig-milder Antrunk. Guter etwas wässriger hopfenbitterer Körper. Ich schmecke eine fruchtig-krautige Note: Erdbeere, Litschi, Petersilie. Dazu gesellen sich die feinen Röstaromen der Malze. Das Bier rutscht gut die Kehle hinunter und die Hopfenbittere klingt noch eine Weile nach. Lecker.