Camba Braumeister Edition #39 Dirty Blonde
Camba Bavaria, Bayern, Deutschland
- Typ Obergärig, Wiess
- Alkohol 4.8% vol.
- Stammwürze 11.5%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
Bewertet mit 60% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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60% Wiess mal war... von Schluckspecht

Daniel Martin hat das Zepter für die #39 der Camba Braumeister Edition übernommen und mit dem Dirty Blonde damit ein obergäriges Vollbier im Stile des althergebrachten Kölner Wieß - dem Urvater des Kölsch - geschaffen. Da dieser Bierstil milchig trüb ist und so ein Kölsch für seine helle Farbe bekannt ist, ergibt der gewählte Name abermals Sinn. Neben Gerstenmalz (Pilsner, Sauermalz, Carapils) kam auch Hafermalz zum Einsatz, woraus mitsamt der obergärigen Hefe ein Stammwürzegehalt von 11,5 % resultiert und daraus wiederum 4,8 % vol. Alkohol. Auf der Hopfenseite stehen Select und Hersbrucker, die für milde 21 IBU sorgen. Eine charmante Bittere wird dennoch versprochen.
Dirty Blonde - der Blick auf's Glas bestätigt es. Helles Strohblond mit beinahe milchiger Trübung und einer gut stehenden, eher grobporigen weißen Schaumkrone. Praktisch ein unfiltriertes Kölsch, wenn man so will... Der zarte Duft bringt wenig Würze (in Form von Vanille und Zimt), dafür Karamellsüße und Blumigkeit - wie ein verhaltenes Helles. Der schlanke, spritzige Antrunk bringt jedoch die bananige Hefe ins Spiel. Das wirkt durchaus etwas irritierend, da vom Rest dann nicht mehr wirklich etwas zu erfassen ist und das Dirty Blonde eher wie ein dünnes Hefeweizen anmutet (wobei kein Weizen im Spiel ist). Im schlanken Körper kommt die Würze (vorrangig Zimt, Vanille und etwas Muskat) aber dann wieder hervor. Die Fruchtigkeit existiert in Form von Banane und saurem Apfel. Mit einer gut wahrnehmbaren, haftenden Säure klingt das trübe Blonde durchaus bitter aus, wobei diese Bittere hier nicht so recht ins Muster passt. Wie können 21 IBU so heftig nachschwingen? Und auch die Säure passt hier nicht ins Bild. Das nimmt schon unharmonische Züge an.
Mitunter hat es schon seine Gründe, warum alte Bierstile irgendwann ausgestorben sind bzw. durch andere - wie dem filtrierten Kölsch - ersetzt wurden. Dennoch habe ich meine Freude daran, dass diese wiederentdeckt werden. Auch hier ist es der Fall, obgleich mir das Ergebnis nicht sonderlich mundet. Das Dirty Blonde steht sich ein wenig selbst im Weg: Auf der einen Seite will es erfrischend und schlank sein, auf der anderen Seite gibt es etwas zu viel Säure und Bittere und mittendrin funkt die bananenfruchtige Hefe dazwischen. Ein gutes (und gerne auch hopfiges) Kölsch oder ein ausgewogenes Hefeweizen sind mir da einfach lieber.