Es mag eine grobe Verallgemeinerung sein, aber für mich haben die meisten polnischen Biere einschließlich der dortigen Craftbeer-Produkte, von denen ich nun inzwischen doch eine Menge gekostet habe, einen stark malzig-süßen Charakter gemein. Dies gilt auch für dieses IPA, das mit einem American IPA vielleicht die starke Hopfung gemein hat, aber das geschmacklich doch eigentlich eine völlig andere Richtung einschlägt. Im Vordergrund steht hier ein fast karamellsüßer Grundton, der sich im Einstieg aufdrängt und noch eine ganze Weile das Geschmacksbild dominiert. Herbe, fruchtaromatische Impulse, wie sie eigentlich braustiltypisch sind, sind zwar vorhanden, drängen sich hier nicht auf, sondern gehen eher in einem insgesamt eher muffigen Einheitsbrei unter. Es ist wenig Kohlensäure vorhanden. Der verrückte Alchemist auf dem schön gestalteten Etikett hat laut Zutatenliste vier verschiedene Malze und fünf Hopfensorten zusammengeschustert und dabei ein Gebräu entstehen lassen, das keinen rechten Charakter erkennen lassen will. Bitterkeit stellt sich im Abgang dadurch ein, dass irgendwann die Süße verfliegt, aber zu dem Zeitpunkt fragt man sich dann schon, was man da eigentlich getrunken hat. Ein Bier mit Wiedererkennungswert jedenfalls nicht.