Braumanufaktur Hertl - Franken Hanf
Braumanufaktur Hertl, Schlüsselfeld, Oberfranken, Bayern, Deutschland
- Typ
- Alkohol 4.9% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 83% von 100% basierend auf 2 Bewertungen und 2 Rezensionen
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82% Ungewöhnlich Gut! von LordAltbier
Ein wirklich leckeres Hanf-Bier, ungewöhnlich im Geschmack aber gelungen! Hopfen und Hanf harmonieren perfekt! Ein rundes, gelungenes, schmackhaftes Bier! Gerne Wieder!
83% Heller Hänftling von Schluckspecht
David Hertl wagt sich mit dem Franken Hanf an sein erstes Hanfbier. Korrekt bezeichnet, handelt es sich dabei natürlich um ein alkoholhaltiges Malzgetränk (4,9 % vol.) mit 3 % Hanfblüten. Eine Nutzhanfsorte wohlgemerkt, denn eine psychotische Wirkung ist unerwünscht. Auch wenn Hopfen und Hanf aus der gleichen Pflanzenfamilie stammen, holte sich David mangels eigener Erfahrung die Expertise von Grasshopper Crew aus Kronach und HempAge aus Adelsdorf. Beim mit ausschließlich Gerstenmalz geschütteten, unfiltrierten Bier erfolgte gewissermaßen eine "Kalthanfung" - die Hanfblüten wurden erst im kalten Sud hinzugegeben.
Allerhand Trübstoffe durchziehen das blickdicht trübe, sichtlich grünstichige Strohblond. Dazu gibt eine fluffige, cremig-feinporige weiße Schaumkrone. Der Anblick erinnert mich an so manches New England IPA. Angesichts der estrigen Duftnote dürfte es sich beim Franken Hanf wohl ebenfalls um ein obergäriges Bier handeln, auch wenn dazu offiziell nichts verlautbart wird. Eine würzig-estrige Ale-Note definiert den Duft. Frucht gibt es kaum, der Hopfen verteilt eine leicht harzige Note. Auch als Nicht-Konsument weiß ich, wie Hanf riecht und dennoch fällt mir dieser in der Nase gewiss nicht auf. Die würzige Note könnte auch einzig und allein vom Hopfen stammen. Ein süßes Hanfaroma nehme ich ebenfalls nicht wahr. Schlecht riecht es aber nicht.
Halbschlank und hellmalzig mit leicht estrig-hefiger Note geht es in den Antrunk, der mich an helle, milde Ales erinnert. Das Abenteuer beginnt erst danach: Der Hopfen lägt schlagartig an Bittere und harzig-krautigem Aroma zu. Mit dieser Note kommt eine dezent süßliche Fruchtnote hinzu, die sich relativ schwer beschreiben lässt. Irgendwo zwischen Honigmelone, Weintraube und Erdbeere, aber nichts davon so richtig - am ehesten vielleicht noch Honigmelone. Es schmeckt auf jeden Fall sehr speziell und grünknospig-würzig. Gut dazu passt der schlichte, halbschlanke Malzkörper und die geschmacklich nicht zu dominante Hefe. So kann sich diese süß-würzige Note angenehm entfalten. Im Abgang wird diese grüne Würzigkeit sogar noch intensiver und hält lange an. Beim Geruch ist noch nicht viel von der Bitterkeit zu erfassen, aber auf der Zunge gibt es von ihr überraschend viel. Das wird mit Sicherheit auch ein Verdienst des Nutzhanfes sein.
Das Franken Hanf von der Braumanufaktur Hertl ist fraglos etwas abseits der Norm. Der leicht süßliche, überwiegend würzige Hanf zeigt zusammen mit dem Hopfen einen langen Atem. Das enge Verwandtschaftsverhältnis mündet in ein harmonisches Geschmackserlebnis. Abseits der Bitterkeit gibt es auch noch ein dezent florales Aroma zu entdecken sowie den Eindruck einer leichten Fruchtigkeit. Es wäre noch toll gewesen, wenn das experimentelle, stark handwerklich anmutende Bier auch schon so interessant und kräftig angefangen hätte. Im Antrunk ist mir jedoch die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit obergärige Hefe zu dominant. Probierenswert ist diese Geschichte aber allemal.