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Beer like star Bernard sváteční ležák

  • Typ Untergärig, Festbier/Märzen
  • Alkohol 5% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#9293

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Aktuelle Bierbewertung

Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 3 Bewertungen
68% Avatar von Schluckspecht
65% Avatar von goldblumpen
59% Avatar von Hirsch

59% Gegen Eurobier? Dann bitte konsequent!

Avatar von Hirsch

An tschechischen Autobahnen begegnet einem derzeit eine eher martialische Werbung der Brauerei Bernard: Ein folkloristisch vermummter Tscheche guckt einen kampflustig an – und davor prangt die Beschriftung „Kein Eurobier!“. Der Hintergrund: Alle international bekannten tschechischen Großbrauereien sind in der Hand internationaler Konzerne. Bernard dürfte da fast noch die größte in einheimischem Besitz verbliebene (Familien!)Brauerei sein. Und wer Tschechien ein bisschen kennt, weiß, dass die einheimischen Bierliebhaber zugunsten eines zumeist leckeren Klein(st)brauereibieres diese Eurobiere zumeist meiden wie die Pest.

Wie sich das „Festlagerbier“ aus der Bügelflasche von Bernard schlägt:

Schaum: schon der Schaum gereicht Bier und Land zur Ehre: gemischtporig, wattigweich wie eine Wolke liegt er über dem Bier und bleibt da auch lange
Farbe: bernsteinfarben, blank filtriert – denkt man, aber da sind ein paar Brocken Hefesatz am Glasboden
Geruch: würzig-bitter, ein bisschen gemüsig

Geschmack:
Der Antrunk ist pfeffrig, krautig, brotig, mit ganz leichten Waldhonigtönen. Wie häufig bei tschechischen Bieren erhalten die Malztöne keine große Solistenrolle zugebilligt. Bevor die Hopfentöne das Regiment übernehmen, wird es auch kurz mal landestypisch buttrig.
Körper: mittel
Rezenz: eher schwach karbonisiert
Im Nachtrunk überwiegen die würzigen Töne, ohne allerdings irgendwie feingliedrig aufzutreten. Die Bitterkeit im Abschluss ist plump und hart an der Grenze zum Metallischen. Oder drüber.

Kommentar: Selbst gegenüber vielen eher zünftigen hellen Lagerbieren kommt das sváteçní ležak eher grobschlächtig und unfeierlich daher. Zwar ist in der Inhaltsliste extra vermerkt, dass das Malz aus der hauseigenen Mälzerei stammt – aber musste dem Saazer Hopfen auch noch Hopfenextrakt beigegeben werden? Wer gegen Eurobier ist, sollte darauf verzichten können.

Bewertet am

68% Leider nur Durchschnitt

Avatar von Schluckspecht

Trotz angeblich unterlassener Filtration erscheint das helle Lagerbier - wenn man von einigen wenigen Schwebteilchen absieht - geradezu glasklar. Erwartungsgemäß ist die Farbe ein heller, leicht dunkel untersetzter Goldton, der mit einer schönen farblichen Ausprägung brillieren kann. Die seifenschaumartige Blume darf als sehr voluminös gelten, zerfällt jedoch auch zügig.

Kräftige Noten süßlichen Malzes erreichen die Nase. Der malzige Antrunk versucht es auf die liebliche Tour, beginnt sauber strukturiert und benetzt die Zunge anschließend leicht perlig mit vergleichsweise niedrig dosierter Kohlensäure. Im Körper forciert sich dieses leicht süßlich angehauchte Malz in eine hopfenunterstützte Würzigkeit. Im Abgang meldet sich kurz und unauffällig der Alkohol zu Wort, der Hopfen wird würziger und bitterer. Weiterhin strebt das Gerstenmalz eine eher liebliche Art an, ohne dabei jedoch an Ernsthaftigkeit einzubüßen. So ergibt sich ein Aroma, welches wunderbar zu einem Lagerbier passt. Im mittellangen Nachhall setzt sich eine gefällige Würzigkeit fest, welche sowohl durch den Hopfen als auch durch das Malz verursacht wird. Ein wenig Restsüße verbleibt, jedoch erscheint der nächste Antrunkt wiederum sehr viel lieblicher. Dieser Wechsel ist nicht gut gelöst.

Die nicht lineare Struktur erschwert einen flüssigen als auch schlüssigen Zugang zu einem stetig würzigeren Lagerbier, welches jedoch die karamellartige Süße nie ganz ablegen will. Das Bernard ist ein stämmiges Bier, erwirbt sich jedoch geschmacklich nur schwerlich ein eigenes Profil. Dafür zeigt sich der Hopfen zu bisslos.

Fazit:

Nüchtern betrachtet, ist das Bernard Lagerbier ein Lagerbier unter vielen anderen. Der liebliche Einstieg, der nicht an blumigen Hopfen anschließt, und der nicht lineare Geschmack irritieren ein wenig. Handwerklich ist das Helle von Bernard also nur Mittelmaß, zumal Hopfenextrakt zu den Zutaten zählt. Das Lagerbier von Bernard macht leider zu wenig aus seiner Herkunft, der Hopfen bleibt in seiner Pracht verborgen und der Malz bleibt ziellos. Für dieses eher mittelmäßige Resultat muss sich das Bernard im unteren Mittelfeld einsortieren. Trösten kann man sich nur damit, dass es durchaus noch schlechtere Lagerbiere gibt. Es gibt aber auch bessere tschechische Biere.

Bewertet am