Adnams Ghost Ship
Adnams Brewery, Southwold, England
- Typ Obergärig, English Pale Ale
- Alkohol 4.5% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 8°C
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
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100% Auf diesem Geisterschiff fahre ich gerne mit von Griller76
Dieses Pale Ale hat eine perfekte Balance aus Malzkörper, Carbonisierung, sowie Hopfenbittere. Es ist charaktervoll, aber dennoch elegant und süffig. Selbst Noviten werden von diesem Craftbier begeistert sein. Unbedingt probieren!
86% Nichts zum Gruseln von Schluckspecht
"Adnams. Southwold Ghost Ship" steht es da auf der auffällig mit einem Geistershiff gestalteten und mit Reliefs "Beer from the coast" versehenen 500 ml-Braunglasflasche geschrieben. Das englische Citrus Pale Ale mit 4,5 % vol. Alkohol wird folgendermaßen beschrieben: "Inspired by the tales of old smuggling ships along the Suffolk coast, this hauntingly good pale ale is full of citrus and biscuit aromas with a spookily hoppy bite." Vorrangig der Citra steht da auf der Seite des Hopfens neben einer undefinierten Auswahl an anderen amerikanischen Hopfensorten. Nicht zu unterschätzende 44 IBU sind das Resultat. Malzseitig leisten Pale Ale Malz, Roggenmalz und Caramalz ihren Dienst. Als Essensbegleiter werden indisches Essen sowie scharfe Thai-Küche empfohlen.
Eine zarte, altweiße Schaumkrone bedeckt das karamellbraune Ale. Hefe steht zwar in der Zutatenliste, das Ghost Ship präsentiert sich jedoch auch bei genauer Betrachtung klar und glanzfein im Glas. Im Gegenlicht leuchtet es in einem Orange-Bernstein. Die Nase erlebt eine Breitseite Citrusfrucht in Form von Grapefruit, Pomelo und überreifer Zitrone. Dahinter entdeckt man - harmonisch integriert - das rustikale Roggenmalz und eine feine Honig-Karamell-Biskuit-Note. Diese Eleganz schätze ich einfach bei britischen Ale. Wie versprochen, geizt das Ghost Ship nicht mit "Bold Citrus Flavours" - also kühnen Citrus-Aromen.
Der Antrunk wirkt indes deutlich gesetzter als der Duft. In erster Linie tritt das biskuitartige, leicht brotige Malz hervor, begleitet von einer recht filigranen Fruchtigkeit nach süßen Beeren, herber Zitrone und Grapefruit. Danach kommt leicht estrige Hefe zum Vorschein, welche den Ale-Charakter unterstreicht. Die Körperfülle und die Intensität sind für ein Bier mit lediglich 4,5 % vol. Alkohol wirklich bemerkenswert. Durch die vorantreibende Süße fehlt es dem angenehm dezent prickelnden Ale dennoch nicht an Leichtigkeit und Süffigkeit. Und dadurch erscheint die Hopfenbittere wirklich sehr elegant und bestens integriert. Kratzigkeit muss man nicht befürchten. Im Abgang kommt insbesondere das brotig anmutende Roggenmalz zum Vorschein und so schließt das Ghost Ship auch gespenstisch gut ab. Die Citrus-Noten werden nicht mit der Dampfwalze präsentiert, aber sie erscheinen zumindest recht frisch und lebendig. Am Malzkörper gibt es von meiner Seite nichts auszusetzen und auch die Hefe macht einen guten Job - sie ergänzt das Geschmacksprofil wie eben auch das weiche Brauwasser. So steht letztlich ein ausgezeichnetes Pub-Bier vor mir, dem der amerikanische Einfluss gut zu Gesicht steht. Der englische Einfluss ist jedoch hoch. Vergleichbar ist das Ghost Ship daher mit Pale Ales von der amerikanischen Ostküste, die in der Regel eher dem englischen Stil folgen.
89% Ein tolles, sehr amerikanisches "English Pale Ale" von dreizack
Die Brauerei Adnams Southworld wurde 1872 gegründet und hat in England einen hervorragenden Ruf. Mit dem Ghost Ship Pale Ale (zusätzlich mit "A ghostly Pale Ale" untertitelt), brachte die Brauerei vor einigen Jahren eine neue Bierkomposition auf den Markt, die den amerikanischen Pale Ale-Vertretern deutlich näher steht als den englischen Varianten dieses Stils. Grund dafür dürften die großzügigen Hopfengaben sein, die es in puncto Fruchtigkeit in für klassische englische Ales ungewohnte Dimensionen befördern und sich darüber hinaus mit 44 IBU ordentlich bemerkbar machen. Verwendet wird vorrangig Citra-Hopfen, aber auch "a blend of other American hop varieties" (näheres hierzu war nicht in Erfahrung zu bringen).
In einem sehr ansehnlichen hellen Kupferton macht es sich gut im Glas. Der Schaum strahlt zwar in leuchtendem weiß, ist aber von der Menge her nicht der Rede wert und zudem schnell verflogen.
Geruchlich erahnt man bereits die Ausgewogenheit des Bieres: malzig(-süßlich) und ausgesprochen fruchtig. Pfirsich und Mandarine sind die bestimmenden Wohlgerüche.
Der Antrunk beginnt weich und malzig mit Karamell im Rampenlicht, doch quasi unmittelbar gesellen sich fruchtig-herbe Aromen dazu. Pfirisch, Mandarine, Orangenschale; hintergründig etwas Grapefruit/Tropical. Unglaublich frisch. Mittlere Bitterkeit, eingebettet in einen vollmundigen Körper. Hopfen und Malz können sich fast über den gesamten Trinkverlauf hinweg die Waage halten. Hinten raus kippt das Malz dann weg und die fruchtige Hopfigkeit übernimmt das alleinige Kommando. Bis es soweit ist, kommen noch dezente Anklänge von Harz, Pinie, Brotrinde hinzu. Etwas zurückgeschraubte Karbonisierung, die zudem im Trinkverlauf deutlich an Kraft einbüßt. Dennoch bleibt die Frische des Bieres gut erhalten. Minimal hefig. Das Spektrum der Aromen zieht sich im Abgang lange hin. Harmonisch. Schön gemacht.
Hervorheben möchte ich noch die wirklich außergewöhnlich formschöne Flasche und das ansprechend gestaltete Geisterschiff-Etikett.