7 Stern Märzen P13,5 und 5,1% ABV. Bernsteinfarben und trüb mit sahniger cremefarbener Haube. Karamelliger Geruch. Im Geschmack auch viel Karamell aber überraschend wenig Restsüsse. Der viele Hopfen ist die Lösung, der schafft den Ausgleich. Für ein echtes Märzen ist mir das zu herb aber trotzdem ein spannendes Bier.

Servas

In der frühen Neuzeit war nach dem 1. Reinheitsgebot das Bierbrauen aus Temeraturgründen sowie der Brandgefahr im Frühjahr bis Spätsommer verboten. Trotzdem war der Drang nach Bier in den früher deutschen Landen groß also braute man ein starkes Bier mit hoher Stammwürze, Alkohol- und Hopfengehalt.
Das Märzen wurde dann in Erdkellern auf Eis gelagert.
Heute ist es bekanntlich eine süddeutscher/österreichischer Biertyp und hat eine Verwandtschaft mit dem Typen wiener Export bzw. wiener Lager und dem Festbier.

Nun endlich zum Bier!
7sternbräu Märzen
Vollbier, Märzen/Wr. Lager/Spezial, 13.5 G, 5.1%

Cremiger Schaum mit ähnlich wirkender Kohlensäure. Der Geruch ist schon recht süß-malzig.
Ein richtiges bernstein-rotes Märzen.
Der Antrunk leicht und stärker werdender Malzgeschmack bis hin zum Abschluss.
Der Geschmack ist geschmeidig und bleibt lang anhaltend.

Fazit:
Ein malziges Spezialmärzen.
So sollte ein Märzen schmecken, stärker im Malz und eine hohe Stammwürze.
Ich liebe es.

"Hier wird Bierkultur zelebriert". Stolz wird diese Aussage von Conrad Seidl (2000) im Internetauftritt des Siebenstern Bräu präsentiert. Etwas versteckt in einer Seitenstraße nahe der bekannten Einkaufsstraße Mariahilferstraße und dem Museumquartier befindet sich dieses Brauhaus, dass einige der imposantesten Biere Österreichs braut.

Die Eckdaten? Ein böhmischer Braumeister, Saazer Hopfen, Verzicht auf Filtration und Konservierungsmittel und einfach ein gutes Händchen, was zahlreiche Auszeichnungen beweisen. Gebraut werden auch durchaus ungewöhnliche Biere wie ein Chili-Bier oder ein Hanfbier.

Gleich vorweg: Das 7 Stern Märzen macht wenig falsch. Satte rötlich,bräunliche Farbe, die intensiv und anziehend wirkt; dazu deutliche Malzgerüche. Wahnsinnig toller, feinporiger Schaum, dem man minutenlang bei seiner Daseinsberechtigung zusehen kann. Im Antrunk dann naturgemäß kräftige Malztöne, die aber keineswegs in ihrer gewaltigen DImension störend beeinflussend wirken, sondern vielmehr in einer um sich greifenden Harmonie stehen. Vollmundig. Würzig. So sieht Geschmeidigkeit aus. Fast möchte man meinen, man vergesse den Hopfen bei der ganzen Sache, aber das Malz macht sich mit einer solchen intensiven Harmonie breit, dass es einen glatt wie eine Katze umgarnt, die Streicheleinheiten haben möchte.

Enorm süffig, malzaromatisch, umgarnend, zielstrebig mit seiner rötlichen Farbe und perfekten Stand ein absolutes Highlight in Wien. Bierkultur eben.