Das Wolpertinger Dunkles von der Landgang Brauerei erklärt auch sogleich, wie es zu seinem ungewöhnlichen Namen gekommen ist: "Ein Hase mit einem Geweih und Flügeln, der aus den Wäldern der Voralpen kommt, ist in etwa so wahrscheinlich wie ein gutes Münchner Dunkel aus Hamburg." Es soll sich um ein fantastisches, unfiltriertes wie auch unpasteurisiertes Dunkles mit 5,0 % vol. Alkohol handeln, welches - ich vermute da eher den Zwist der Gegensätzlichkeit - ideal zu Labskaus und Weißwurst passen soll. In München braut man durchaus schon so manch gutes nordisches Bier. Also - können die Hamburger auch Dunkles?

Haselnussbraun mit rötlichen Farbnuancen und praktisch klar steht das Dunkle unter einer hellbeigen, dichten Schaumkrone. Säuerlich tritt der malzlastige Duft auf: Hier etwas Sauerteig, dort etwas Himbeere und Zitrone. Es riecht nicht uninteressant, aber zumindest gewöhnungsbedürftig. Eine unterschwellige Süße ist erfassbar.

So viel Säure gibt es zum Glück nicht im Antrunk. Angenehm malzig - eher karamellig als brotig - steigt das Wolpertinger Dunkles wie ein typisches Spezial ein. Auffällige Röstmalznoten fallen hier zunächst nicht auf - man kann sich auf eine dezente Schokoladen- und Nussnote einigen. Durch die fehlende Pasteurisierung hat der Antrunk etwas Frisches und Kerniges, wie man es auch von Hausgebrautem kennt. Vollmundig und geschmeidig kleidet sich der malzige, leicht hopfengrasige Körper, der mit einer dezenten Beerenfruchtigkeit spielt. Schade, dass es den Wolpertinger nur in diesen kleinen 0,33-Liter-Flaschen gibt, denn ein so malzig-vollmundiges wie auch süffiges Bier wünscht man sich einfach in einem größeren Gebinde. Minimale Röstmalzigkeit erlebt man mit karamelliger Süße und zurückhaltender Hopfenbittere im harmonischen Abgang.

Ich sage es mal so: Als Dunkles würde ich das Wolpertinger der Landgang Brauerei eher nicht bezeichnen, sondern eher als leicht kernig-säuerliches Spezialbier mit dem Hauch Röstmalzigkeit. Eher aber kommen noch die karamelligen Spezialmalze zur Geltung. Das Mundgefühl erscheint mir mit der sprudeligen Kohlensäure etwas zu lebhaft, geschmacklich kann mich das Wolpertinger aber durchaus überzeugen. Im Abgang kommt etwas die nordisch-kantige Seite durch, auch wenn gar nicht einmal viel Bittere im Spiel ist. Im Nachgeschmack kann es ein wenig seifig werden. Ansonsten wurde der süddeutsche Stil schon recht gut kopiert.

Im Glas eine schöne schokoladenbraune Farbe und in der Nase malzige Noten. Der Antrunk leicht süss mit geringer Rezenz. Die Malzigkeit bleibt eher gering, dadurch verliert das Bier am Ende. Insgesamt leider nicht überzeugend.