Watzke Dinkelbier (2022)
Hausbräu im Ballhaus Watzke, Dresden, Sachsen
- Typ Obergärig, Vollbier
- Alkohol 5.9% vol.
- Stammwürze 13.8%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 77% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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77% Abgedunkeltes Dinkel von Schluckspecht

Im August dient das Dinkelbier in dden Watzke-Lokalitäten als Monatsbier. Im Jahr 2019 hat es dieses schon gegeben, damals war dies jedoch untergärig, deutlich heller und hatte weniger Alkohol wie auch Stammwürze. Nun, drei Jahre später, markiert sich das Dinkelbier als "Urweizen" und damit einhergehend ist es obergärig. Genannt werden 5,9 % vol. Alkohol sowie 13,8 °Plato Stammwürze. Der wohl auffälligste Unterschied ist aber die stark hefetrübe, leicht matschige braune Farbe unterhalb der kaum existenten Schaumkrone. Für die Nase gibt es neben leichten Fruchtnuancen nach Birne und Apfel daher auch röstige Noten, die an Schokolade und geröstete Waffeln erinnern. Der urige, würzige Dinkel scheint mir hier direkt schon stärker eingesetzt worden zu sein als noch vor drei Jahren.
Fruchtig und mit hefigem Unterton geht es in den milden Antrunk, der durch den Dinkel eine eigene, urige Note mitbringt. Ob hier neben Gersten- auch Weizenmalz enthalten ist, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich würde es vermuten. Eine leichte Säure begleitet das urige Erlebnis, welches prinzipiell dem eines dunklen Weißbieres ähnelt. Das Dinkelbier hat aber mehr getreidigen Charakter und dafür weniger Süße. Die mildsäuerliche Fruchtigkeit zieht seine Kreise auch über Citrusnoten, die einen schönen Kontrast zu Getreidigkeit und zu den dezent estrigen Noten liefern. Ein klein wenig meldet sich im vollmundigen, weizenbierähnlichen Körper dann aber auch der Alkohol. Das obergärige Dinkelbier hat Festbier-Charakter.
Grasig-herbe, leicht harzige Hopfennoten bilden den Abschluss. Für ein dunkles Weißbier - Urweizen hin oder her - wurde wirklich nicht an Hopfen gespart. An der grundsätzlichen Harmonie ändert das hopfige Finale jedoch nur sehr wenig. Dunkle, dezent röstige bis schokoladige Noten verbinden sich hier stimmungsvoll mit der knackigen Bitterkeit und den leicht säuerlichen Fruchtnoten nach grünem Apfel, Limette und Birne. Die Alkoholnoten prägen dazu eine etwas strengere Seite: Das Dinkelbier wird trockener, würziger und ernsthafter.
Das untergärige Dinkelbier vor drei Jahren hat mich mit seiner Kernigkeit noch etwas mehr begeistern können, dafür ist der diesjährige Entwurf sehr geschmeidig und - bis auf die etwas zu stark herauszuschmeckenden Alkoholnoten - harmonisch geraten, ohne deshalb uninteressant zu erscheinen. Freunde dunkler Weißbiere kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Durch die Fruchtigkeit und leichte Säure gerät das Dinkelbier sogleich erfrischend wie auch recht süffig. Ein sättigender Charakter kommt jedoch ebenfalls zum Tragen.