Nachtschwarzes Röstaromenwunder aus Irland. Absolut blickdicht. Die Schaumkrone ist ein Traum: cremig-sahnig, hellbraun, von sehr langer Haltbarkeit. Zurück bleibt ein schönes Lacing. Optisch ein absolutes Gedicht.

Enorm röstmalziger Duft; kein Vergleich beispielsweise zu einem regulären Guinness. Hier wird aber noch mehr geboten: reife Pflaumen und eine süßliche Nuance; vielleicht ein Hauch von Rosinen. Kaffee und Bitterschokolade, eine raue Erdigkeit und etwas Asche stimmen in den Chor der dunklen Töne ein.

Auch im Geschmack setzt sich die Liste der Besonderheiten fort: dunkelste Röstaromen, bis zum Anschlag ausgereizt, dazu eine tiefgründige, vielschichtige Würze mit einem kräuterartigen Touch (fast schon in Richtung Pfeffer), Kaffee, Schokolade (jetzt eher sahniges Zartbitter), eine grandios kontrastierende feine Zitrusnote, Rauch, Holz, Asche, etwas über die Röstigkeit hinausgehendes "Verbranntes", Moor, Haselnüsse, eine Nuance Räucherschinken, Lakritz und eine super Bitternis. Was sich wie ein Sammelsurium liest, das nur schwer zusammenpasst, ist am Gaumen jedoch eine geschmackliche Offenbarung. Die rabenschwarze Versuchung aus Irland legt sich zudem schön weich auf die Zunge und ist dabei weniger ölig als es klingen mag. Sehr langer, intensiver Abgang.

Ein Wahnsinns-Stout von der grünen Insel, über das selbst der Bierpapst Michael Jackson sagte: "The best Stout in Ireland for my money", und das angeblich das Lieblingsbier des irischen Freiheitskämpfers Michael Collins war. Ein ehrliches, kantiges Stout mit erstaunlichem Tiefgang.

Es fehlt der Schaum.