Nieder Seifersdorfer Unser Bock
Brauhaus Nieder Seifersdorf, Waldhufen, Oberlausitz, Sachsen, Deutschland
- Typ Untergärig, Dunkler Bock
- Alkohol 6.5% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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77% Erfrischend trockenes, röstmalziges Bockbier von Schluckspecht
Aus Nieder Seifersdorf (den Ort schreibt man wirklich so) kommt neben Pils und Rotbier auch ein Bockbier mit 6,5 % vol. Alkohol. Ein dunkler, unfiltrierter Bock, um genau zu sein. Im Glas zeigt es sich rotbraun, ziemlich dunkel, weitestgehend hefetrüb und mit roten Reflexen im Gegenlicht. Dazu gibt es eine sahnige, leicht bräunliche Schaumkrone. Hier stimmt die Optik endlich mit der Erwartung überein - eigentlich werden die Erwartungen sogarnoch übertroffen.
Dunkles Röstmalz mit Noten von Malzkaffee und Schwarzbrot spielt für die Nase zunächst die wesentliche Rolle. Dahinter klingt karamellige Süße mit einem Hauch Säure an, wodurch das Bockbier aus der Oberlausitz olfaktorisch auch leicht an Pumpernickel erinnert. Vom Hopfen gehen nur sehr dezente erdige Noten aus. Die Alkoholnoten verhalten sich ebenfalls unauffällig.
Röstmalzig, säuerlich und überraschend spritzig legt das dunkle Bock los. Viel Süße gibt es nicht, man wird durchaus an ungesüßten Kaffee erinnert. Etwas charmanter und vor allem cremiger wird es im leicht hefeunterstützten, pflaumigen Körper, der nun von seinem höheren Stammwürzegehalt profitiert. So langsam schmeckt man dann auch den höheren Alkoholgehalt auch raus, wobei es nicht fuselig wird. Der Abgang gehört neben dem kräftigen Röstmalz überraschenderweise auch dem grasig-herben Hopfen. Obwohl das Bock aus der laut MHD ältesten meiner Testflaschen aus Nieder Seifersdorf stammt, erscheint es doch mit Abstand am frischesten und herbsten, während die von vorn bis hinten wahrnehmbare Säure moderater ausfällt. Davon profitiert letztlich auch der Geschmack. Ja - etwas weniger Säure könnte auch hier nicht schaden, aber die Kernigkeit im Abgang nehme ich gerne mit. Immerhin stimmt hier der Kohlensäuregehalt - das war bei Pils und Rotbier ja leider nicht der Fall. Leicht klebrig klingt das Starkbier malzig mit nachhängender Hopfenbittere lange aus.
Wer es röstmalzig mag, ist hier richtig. Das dunkle Bock findet einen recht trockenen Charakter, der von etwas Karamellsüße abgerundet wird. Der im Abgang überraschend präsente Hopfen drückt einen kräftigen Stempel auf und verleiht dem Bockbier zusätzliches Gewicht. Aus der Dreierrunde kann mich dieses nicht zuletzt dadurch am besten überzeugen.