Litovel Josef 11,5% Hořký Ležák
Pivovar Litovel (PMS Přerov), Litovel, Olomoucký, Tschechische Republik
- Typ Untergärig, Lager
- Alkohol 4.7% vol.
- Stammwürze 11.5%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier
- Hefetrüb
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Ziemlich neu am Markt: Zu Ehren von Josef Svozil, dem Gründer der Litovel-Brauerei, wurde das Litovel Josef kreiert. Genannt werden 4,7 % vol. Alkohol (41 kcal je 100 ml), 11,5 % Stammwürze leiten sich schon vom Etikett ab. Das Wort "Hořký" (bitter) deutet bereits eine gewisse Hopfenbetonung an und so könnte es sich bei diesem tschechischen Lagerbier streng genommen auch um ein Pils nach üblicher Definition handeln. Da es aber nicht aus Pilsen stammt, ist diese Bezeichnung offiziell nur eben unzulässig. Direkt vor (frei übersetzt) "Hopfenprodukte" lese ich leider "Zucker" - was hat dieser hier zu suchen? Vielleicht rundet er die Bittere des Hopfens ab, wir werden mal sehen...
Gelbgold, ölig blank und mit lockerer, nicht weiter nennenswerter Schaumkrone steht das Litovel Josef im Glas. Optisch ganz okay, aber nicht besser als Durchschnitt. In der Nase trifft eine malzige Karamellsüße auf nussige Noten und eine erdig-würzige Hopfennote. Ich vermisse da etwas die blumig-grasigen oder krautigen Akzente. Sonderlich einladend riecht es nicht - hinter der Süße lauert viel würzig angehauchte Trockenheit.
Einigermaßen spritzig geht es in den hellmalzig-süßen Antrunk, der schnell eine gewisse Vollmundigkeit suggeriert. Darauf folgen erdig-würzige Hopfennoten, welche die versprochene Bitterkeit aber nur andeuten. Die Süße wird durch die Würzigkeit jedoch ganz gut in Schach gehalten, von Mastigkeit würde ich hier noch nicht sprechen. So schlank wie bei uns üblicherweise ein Pils ist, fällt das Josef 11,5% jedoch auch nicht aus. Aus der erdigen Hopfenwürzigkeit entwickelt sich eine krautig-frische Note, die mir gut gefällt. Geschmacklich wirkt das herbe Lagerbier nicht aus einem Guss. Die Süße mag da ein wenig stören, aber sie erinnert mich auch etwas an Erdbeere. Nicht so schön: Mit jedem Schluck krallt sich immer mehr die Säure am hinteren Zungenrand fest. Moderat bitter, aber angenehm würzig, endet das Litovel Josef 11,5 % mit malzig-getreidigem Unterton. Gar nicht schlecht - hier zeigt es sich dann schon angenehm harmonisch. Die Süffigkeit passt und das Maß der Restsüße wird nicht überspannt.
Biere wie das Litovel Josef 11,5% Hořký Ležák finde ich immer schwierig einzuschätzen - weil sich der mitgelieferte Zucker sowohl positiv als auch negativ auswirkt. Er erklärt aber eben gut, weshalb das Lagerbier insbesondere in der ersten Hälfte eine nicht sonderlich passende Süße zeigt, ehe der (qualitativ durchaus überzeugende) Hopfen intervenierend eingreift. Ein Lagerbier mit Empfehlungscharakter ist es wohl dennoch nicht, auch wenn der Geschmack insgesamt nicht schlecht ausfällt und - aus meiner Sicht auch nicht unwichtig - der typisch tschechische Charakter bewahrt bleibt. Es ist ein süffiges mährisches Lagerbier für Alle, die sich noch eine Idee mehr Hopfen wünschen.