Gose hat sich hier an eine fast schon in Vergessenheit geratene Brauart gewagt. Man interpretiert hier die eher vage beschriebenen Rezepturen: Da keine Originalrezeptur existiert, wurde früher auch angegeben, dass es hälftig aus Gersten- und Weizenmalz besteht, wovon eines Rauchmalz ist. Es wird als „leichtes, säuerliches, etwas rauchiges, helles Bier“ beschrieben. Ursprünglich wurde es aus ungekochten Würzen gebraut, wegen Problemen mit der Klärung und Haltbarkeit etablierte sich die Zubereitung mit kurz gekochten Würzen. Die Brauart stammt aus dem thüringischen Lichtenhain, welches heute ein Stadtteil von Jena ist. Nun zum Bier selbst. Farbe: das Bier fällt im Glas von unten nach oben in ein immer stärker werdenden Orange-Ton was wirklich sehr schön anzusehen ist. Leider ist die Schaumkrone sehr grobkörnig und verschwindet relativ schnell, was hier eine höhere Bewertung zunichte macht.Einstieg: zu Anfang bekommt man von der Säure noch nicht viel mit, es prickelt aber bereits schon auf der Zunge und auf der Lippe. Körper: Nun schlägt hier die Säure ordentlich zu, ähnlich zum Berliner Weisse, was erstmal nichts Besonderes für so ein Bier ist. Es weißt auch einen etwas "milchigen" Charakter auf, ein wenig wie Sauermilch irgendwie. Abgang: Hier schlägt das Rauchmalz zu, was dieses Bier so besonders macht. Es rundet den starken sauren Geschmack durch eine leicht rauchige Note ab und macht es weniger plump wie herkömmliche Weisse.Fazit: Ein Bier was wohl Situationsabhängig zu trinken ist: Bei Hochsommer in einem Biergarten eisgekühlt eine leckere Erfrischung, im Winter vor einem Kamin definitiv am falschen Platz. Desweiteren kann ich auch Leute verstehen die diesem Bier überhaupt nichts abgewinnen können, ein Bier was definitiv die Gemüter spaltet. (In den Staaten ist diese Brauart in Szene-Kneipen beliebt, die Etikettierung ist für den amerikanischen Markt vorbereitet)