Landgang Hamburger Senatsbock
Landgang Brauerei (ehem. Hopper Bräu)
- Typ Untergärig, Dunkler Bock
- Alkohol 8% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 8-12°C
- Biobier
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 82% von 100% basierend auf 2 Bewertungen und 1 Rezension
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94% In Wahrheit ein Black IPA - die Revolution eines Klassikers von Schluckspecht
Die Landgang Brauerei möchte dem Hamburger Klassiker, dem Senatsbock, mittels einer ordentlichen Schippe Hopfen den Staub abklopfen. Das unfiltrierte und nicht pasteurisierte Schwarzbierbock kommt auf beachtliche 8,0 % vol. Alkohol und steht da den anderen Interpretationen des Hamburger Senatbocks gewiss nicht nach. Beim Meininger's International Craft Beer Award hat es 2020 übrigens für die Auszeichnung Craft Beer des Jahres National gereicht.
Blickdicht hefetrüb mit viel hellbraunem, gemischtporigem Schaum zeigt sich das Bockbier in einem leicht rötlichen Dunkelbraun und erfüllt damit optisch also die Erwartungen - der Hamburger Senatsbock ist immer ein dunkler Vertreter. Für den Geruch gelten andere Gesetze. Man würde angesichts der Optik vor allem röstmalzige Noten erwarten, doch stattdessen gibt es grünknospig-erdig-harzige Hopfennoten, die an ein paar Schokoladennoten anknüpfen. An Hopfen würde hier wirklich nicht gespart, ganz im Gegenteil. Da verwundert es fast, dass das unfiltrierte Bier keine grünlichen Tendenzen hat...
Gut karbonisiert und rezent geht es in den Antrunk, der abermals mit dieser erdig-harzigen Hopfennote auffällt und daran - überraschend stimmig sogar - schokoladige Noten anknüpfen lässt. Das ist sehr gewagt, aber auch faszinierend und für Freunde des Hopfens auch lecker. Der Hopfen ist dabei ziemlich erdig und harzig unterwegs und verzichtet auf fruchtige Noten praktisch komplett. Das lässt den Hamburger Senatsbock von Landgang einerseits zwar frisch und modern, aber auch - passend zur hohen Stammwürze - sehr robust auftreten. Dieses Bier hat definitiv Wiedererkennungswert. Auch der Abgang - wen überrascht es da noch - steht ganz im Zeichen des Hopfens. Aus grasigen, erdigen und harzigen Noten entwickelt sich in Gegenwart von angenehm röstigen, schokoladigen Malznoten eine frische Pfefferminznote. An Bitterkeit wurde zwar nicht gespart, aber sie steht eben praktisch schon die ganze Zeit auf dem Plan und taucht auch schön ins Malzdickicht unter. Die Frische erlaubt dem Hamburger Senatsbock eine gewisse Süffigkeit, die dieser mächtige, stark hopfenwürzige "Klumpen" ansonsten nicht hätte.
Die Landgang Brauerei wagt sich mit ihrem Hamburger Senatsbock ans andere Ufer: So viel Hopfen hat dieses Bockbier wirklich noch nicht gesehen. Mich erinnert es an eigene Brauversuche, wo ich es mit dem Hopfen etwas übertrieben habe. Hier passt für mich das Gesamtbild aber echt gut und vor allem das pfefferminzige Finale hat es in sich. Staub trägt der Senatsbock wirklich keinen mehr. Wenn die Antwort auf die Frage "Wie viel Hopfen soll es denn sein?" einfach "Ja" lautet...