Anlässlich des diesjährigen Braunschweiger Bierfestes nahm ich die Angebote der Welt wieder einmal bewusst wahr. Unter denselben fand sich dieses polnische Bier, das ich wirklich gern als die gerechte Strafe für die Deutschen bezeichnen würde, aber ich kann nicht.Ich kann einfach nicht.Auf der Karte zum Bierfest wurde das Orkiszowe z Czosnkiem als "Dinkel-Knoblauch-Bier" angepriesen. Das scheint auch die angemessene deutsche Übersetzung zu sein. Dieses Bier wurde zu 55% aus Gerstenmalz und zu 45% aus Dinkel hergestellt, beigefügt wurden Hefe, Hopfen - und Knoblauch. Knoblauchpulver? Nein, mitnichten: Es schwamm klein geschnittener Knoblauch im Glas. Das scheint auch die empfohlene Darreichungsform zu sein, zumindest ist es bei diesem Bier offenbar üblich. Das klingt pervers - ist es aber nicht.Im Glas ist es ein hübsches Bier, fast etwas zu viel Schaum, aber ein satter Orangeton, fast künstlich. Die Luft ist erfüllt von Knoblauch, Knoblauch, Knoblauch. Man sollte nichts dagegen haben, hinterher zwei statt nur einer einzigen Fahne zu haben. Das Bier selbst hat einen deutlichen Malzton, es ist süß und leicht. Genau richtig im Sommer. Ein Schluck aus dem Glas: Hinter der deutlichen Knoblauchnote, als würde man in eine Knolle beißen, schwebt schöner Honig mit kaum Bitterkeit, außerdem wieder Malzigkeit.Der Abgang ist naturgemäß lang, wenngleich es dem Bier schwerfällt, seinen Eigengeschmack hervorzuheben. Es ist ein wenig herb zum Schluss.Muss man mal probiert haben - im Guten oder im Schlechten.