Kaiser Geislingen Keller Pils „40 Jahre Kellerpils“
Kaiser-Brauerei Geislingen, Geislingen an der Steige, Baden-Württemberg
- Typ Untergärig, Pils
- Alkohol 4.9% vol.
- Stammwürze 11.5%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 79% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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79% Neues Gewand und mehr Charakter von Schluckspecht
Bei der Kaiser-Brauerei hat sich beim Kellerpils - vermutlich angesichts des Jubiläums seiner Existenz - etwas Grundlegendes getan: Man füllt nun in die gedrungen-handliche 0,33-Liter-Euroflasche ab und verschließt diese logischerweise mit einem Kronkorken, der das Aroma besser schützt als die ehemalige Bügelverschlussflasche. Noch auffälliger ist für mich jedoch die komplett abweichende Hopfenauswahl: Hier setzt man nun neben dem immer noch verwendeten Mandarina Bavaria auf Chinook und Krush. Chinook, zufällig mein Lieblingshopfen, bringt frische Grapefruit- und Zitronennoten, für Krush wird eine feine Mango-Note angekündigt. Dafür werden 31 IBU genannt - bei der ehemaligen Variante waren es noch 28 IBU. Ansonsten bleibt sich das Keller Pils treu: Dekoktionsmaischverfahren, fein abgestimmtes Malz (Pilsner Malz, Cara Hell), kalte Gärung und sechs Wochen Reifezeit.
Goldgelb und trüb mit schön stehender weißer Schaumkrone präsentiert sich das naturtrübe Pils im Glas. Wahren Charakter zeigt es im Duft: Grasig-zitronige Noten mit einer Spur Mango verkünden den Aromahopfen. Der Geruch wirkte auf mich zunächst auch recht würzig, erdig und muffig, doch der Hopfen dominiert letztlich. So wirkt das Keller Pils so modern, wie man kaltgehopfte Lagerbiere eben kennt. Das Mehr an Charakter bestätigt sich so auch im frischen, feinperligen Antrunk. Die Hefe rückt für das Mundgefühl an, doch sie hält sich im Geschmack nahezu komplett zurück. Sensibel zeigt das grasig-würzige Keller Pils fruchtige Hopfennoten in Gestalt von Mandarine, Grapefruit und Mango. Nicht zu kompliziert arrangiert, aber wirklich gut! Richtung Abgang wird das Keller Pils milder und weicher, der Hopfen zeigt grasig-würzige Noten und eine sensible Bitterkeit, wie sie auch einem Hellen gut stehen würde. Im Ensemble passt das hier sehr gut.
Die Neuauflage kann bei mir punkten - was sicher auch am Chinook liegt statt der vormals überwiegend traditionellen Hopfenauswahl (Hallertauer Mittelfrüh, Perle, Tettnanger) -, obgleich ich die alte Ausgabe auch schon nicht schlecht fand. Oder es liegt daran, dass das Untergärige zurückhaltender mit der Säure umgeht und der Kronkorken die Frische besser konserviert. Sei es wie es sei: Glückwunsch zum Jubiläum des Kaiser-Klassikers! Die sorgsam aufgezwungene Moderne steht ihm gut.