Bevor es ans Maibock geht, muss zunächst erst einmal das Festbier für Ostern ausgetrunken werden. Nichts lieber als das! Frisch gezapft steht es im Seidl im idyllischen Ausschank in der Nürnberger Altstadt am Fuße der Festung. Das Ostergold glänzt dabei nicht nur mit seiner kräftigen, opaltrüben goldenen Farbe und der feinporigen, stabilen Schaumkrone, sondern auch mit 13,5 % Stammwürze, die in 5,3 % vol. Alkohol resultieren. Genannt werden 25 IBU und damit eine Idee mehr als für das kellertrübe Helle. Die kleine Hausbrauerei setzt dabei komplett auf Bio-Zutaten.

Bereits der hopfenblumige Duft ist faszinierend: Als wäre Grünhopfen verbraut, riecht es stark nach frischem Hopfen, welcher erdig-harzige Noten trägt. Hier steht das Aroma ganz klar vor der Bitterkeit. Ausgewogen malzig startet das untergärige Festbier mit dieser grasigen, milden Harzigkeit und einer dezenten Note nach Nuss. Vollmundig und süffig präsentiert sich der Körper mit einer ausgewogenen Süße und wenig Säure. Mit dabei ist auch eine minimale Hefenote, die jedoch Hopfen und Malz nie im Wege steht. Die erdig-harzige Hopfenkopfnote hält sich wacker und markiert das Ostergold geschmacklich als leckeren Individualisten. Harmonie und Süffigkeit stehen beim frühlingshaften Märzen im Vordergrund, insgesamt ist es eher auf der leichten Seite unterwegs.

Es folgt ein würzig-kerniger Abgang mit nussigen, minimal schokoladigen Noten und einer sowohl milden als auch knackigen Bittere. Final schmeckt man vor allem den harzigen, pinienwürzigen Hopfen heraus - viel besser geht es nicht! Jetzt geht es da also erst einmal mit dem Maibock weiter, dem ein guter Ruf vorauseilt. Aber auch das Ostergold ist ein wiederkehrendes Sonderbier - mit eindeutigem Empfehlungscharakter, wenn man es hopfenaromatisch mag.