Für eine auf 500 Flaschen á 750 ml limitierte Sonderedition hat die Hausbrauerei Altstadthof ein Starkbier mit 7,5 % vol. Alkohol etwas stärker eingebraut und anschließend sechs Monate in Eichenfässern gelagert, welche ehemals AYRER's ALLIGATOR Single Malt Whisky enthielten. Die Fässer wurden demnach besonders stark ausgebrannt. Das vermutlich untergärige Starkbier trägt das Bio-Siegel der deutschen Landwirtschaft.

Ein ziemlich dunkles, blickdichtes Rotbraun zeigt sich mit wenig Schaum im Glas und verströmt dort unzweifelhaft Fassaromen nach Vanille, Eichenholz, Karamell, Schokolade und dunkler Trockenfrucht. Ein leichter Geschmack nach Kohle durchzieht den trockenfruchtigen Antrunk, womit sich das Oak Aged von vielen anderen Whiskybieren erheblich unterscheidet. Es fehlt nicht an Süße, Schokolade oder Trockenfrucht, aber der weiche Geschmack nach Kohle und Whisky fällt markant und ziemlich einzigartig aus. Zu meiner Schande habe ich den ALLIGATOR noch nicht probiert, aber ein Probefläschchen steht schon bereit. Das Oak Aged liefert schon einen perfekten Eindruck, was mich dort erwartet. Schokoladig mit röstigen Noten und minimaler Trockenfrucht endet die spannende Sonderedition harmonisch, aber kräftig. Auch hier findet man diesen leicht verbrannten Holzeinfluss. Im Nachgeschmack kommen grasige Hopfennoten mit einer gewissen Bittere auf.

Bei fassgelagerten Bieren ist es immer eine Kunst, die richtige Dauer der Fassreifung zu treffen. Zu kurz oder zu lang war sie beim Oak Aged nicht: Es schmeckt sehr angenehm nach Fass und Whisky, aber eben nicht übertrieben stark nach Holz und Vanille. Die malzige Süße bringt eine süffige Gelassenheit hinein in den mittelvollmundigen, weichen Körper, während die Säure angenehm subtil bleibt. Wie bei fassgelagerten Bieren üblich, hält sich auch die Kohlensäure zurück, wobei es dennoch nicht an Frische fehlt. Spannend am Altstadthof Oak Aged ist die verbrannte Eichenholznote durch das starke Toasten, die das Starkbier von vorn bis hinten begleitet. Unter den Whiskybieren handelt es sich um ein qualitativ hochwertiges Produkt: Weder Süße noch Alkohol nerven, beides ist hier bestens integriert. Vielmehr werden die Aromen des Whisky eingefangen, der zuvor im Fass lagerte. Ziel erfüllt - ein tolles Genießerbier! Die Abfüllung hält sich noch bis März 2024, nur leider ist sie längst vergriffen.