Vollmundig mit ausbalancierter Hopfenbittere und feinem Malzaroma soll das Härtsfelder Spezial sein, das den Namenszusatz "Feinwürzig" erhalten hat. Genannt werden 5,2 % vol. Alkohol (44 kcal je 100 ml) bei 12 % Stammwürze. Für ein Spezial ist das ein bisschen wenig, aber eine klare Definition gibt es für diesen Bierstil sowieso nicht. Es klingt eben besser, als wenn man es einfach nur als "Lager" bezeichnet.

Blank filtriertes Goldgelb - bis auf wenige Trübstoffe - präsentiert sich unter einer weißen Schaumkrone. Es sieht aus wie Bier und es riecht auch so: Feinwürzig untermaltes helles Getreide - ohne spezielle Noten, aber auch ohne Fehler. Im leicht süßlichen Antrunk bewährt sich dieser mild-süffige Grundcharakter. Das Aroma zeigt sich süß, blumig und grasig. Vollmundigkeit würde ich hier tatsächlich attestieren und auch die ausbalancierte Hopfenbittere unterschreibe ich. Das süß-süffige, blumig-malzige Härtsfelder Spezial ist wirklich nicht zu dünn und ausdruckslos geraten. Erst im Abgang kommt leicht die Alkoholnote durch und der Hopfen wechselt dezent ins krautige Lager. Die Bitterkeit tendiert in Richtung "Massen-Pils". Mehr Bittere bräuchte ich hier auch tatsächlich nicht, schon jetzt schmeckt es minimal seifig. Auch das Prädikat "Feinwürzig" liegt nicht weit von der Wahrheit entfernt.

Das Härtsfelder Spezial ist ein süß-süffiges, dezent aromatisches Vollbier, wie man es sich gut zu bürgerlich-deftiger Kost vorstellen kann. Dank feinwürzigem Aroma geht die dominierende Süße auch völlig klar und an der Balance gibt es wenig auszusetzen. Leichte Kritik verdient der Abgang, bei dem der Hopfen nicht von seiner besten Seite glänzt. Der Abzug würde jedoch weniger als einen halben Stern vertragen und diesen hätte der Körper zusätzlich verdient - daher gibt es hier keine Verschiebung. Der Begriff "Spezial" passt für dieses untergärige Lagerbier gut: Der Körper geht sensorisch eher in Richtung 13 % Stammwürze und eine solide Trinkbarkeit ist gegeben.