Dreykorn Laufer Kellerbier
Dreykorn-Bräu, Lauf an der Pegnitz, Nürnberger Land, Mittelfranken, Bayern, Deutschland
- Typ Untergärig, Zwickel/Kellerbier
- Alkohol 5.2% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 80% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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80% Ein Kellerbier nach guter, alter Tradition von Schluckspecht

Aus der 0,5-Liter-Bügelverschlussflasche kommt das anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Privatbrauerei Dreykorn (1831) wiederauferlebte Kellerbier. Aber das ist ja jetzt auch schon wieder ein paar Jährchen her. Angestaubt wirkende Etiketten gibt es auch hier, dargestellt wird die Stadtsilhouette von Lauf in Kupferstich auf einer alten Pergamentrolle. Genannt werden stiltypische 5,2 % vol. Alkohol. Wie es sich für ein Kellerbier gehört, ist das Bier naturbelassen und hefetrüb. Entsprechend ist eine mittelstarke Trübung erkennbar. Das Kellerbier erstrahlt in einem wunderschönen rötlichen Bernstein. Die gelbliche, standhafte Schaumkrone rundet die Optik gelungen ab.
Säuerlich-kernige Hefenoten sowie brotig-würzige, leicht schokoladige Malznoten formieren den appetitlichen Duft, der neben seiner Frische auch in seiner Intensität bestens zu einem Kellerbier passt. Das gilt gewissermaßen auch für den Antrunk: Sehr weich und süffig mit harmonischer Ausgewogenheit der vier Zutaten Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen und Hefe. Die Malzigkeit geht in der Süffigkeit beinahe komplett unter, so fließend gleitet das Kellerbier über die Zunge. Böse Zungen würden von Wässrigkeit sprechen, aber ein paar Noten nach Schokolade und Brot verbleiben dennoch. Analog zur Optik müssen hier auch dunklere Malze eingeflossen sein. Der Hopfen ist sehr fein dazu abgestimmt mit erdig-grasigen Nuancen. Zu guter Letzt unterstützt die zurückhaltende, dezent kernige Hefenote das Mundgefühl. Etwas Fruchtigkeit - ich deute es als Pflaume/Zwetschge - ist ebenfalls zu entdecken. Der Körper findet einen stimmigen Kompromiss aus Vollmundigkeit und Süffigkeit. Das Laufer Kellerbier wirkt komplett und nahrhaft, aber nicht sättigend. Subtile Hopfennoten leiten den Abgang ein, minimale Röstnoten sorgen im Finale für eine anständige Urigkeit. Die Säure fügt sich sehr elegant unter: Sie ist da und transportiert die gewünschte Frische, drängt sich aber nie in den Vordergrund. Noch zurückhaltender fällt die Kohlensäure. Das Kellerbier erinnert an so manches Ungespundete. Einzig im Antrunk prickelt es deutlich wahrnehmbar.
Als Zwickel nach altem Muster funktioniert das urig-süffige Dreykorn Laufer Kellerbier hervorragend - und vermutlich sollte es auch genau so sein. Optik und Geruch überzeugen. Geschmacklich fehlt es ein wenig an Intensität, aber das gleicht der süffig-weiche und ausgewogene Charakter zum großen Teil auch wieder aus. Das Laufer Kellerbier wirkt einfach handwerklich und traditionell im Stile regionaler Ungespundete und Kellerbiere. Nach einigen Schlücken lässt nur eben der Abgang leicht nach: Die sich intensivierende Röstmalzigkeit mit Noten nach Kaffee und Zartbitterschokolade beißt sich ein wenig mit der Säure. Andererseits gefällt wiederum die (dezente) Kernigkeit, die einfach typisch für fränkische Biere ist. Markant zieht sich von vorn bis hinten eine schokoladige Note. Es handelt sich zweifelsfrei um ein gelungenes und probierenswertes Kellerbier. In neun Jahren zum 200-jährigen Jubiläum wird dann aber sicher das ganz große Fass aufgemacht, oder?!