Das Budweiser Schankbier heißt in Tschechien einfach nur Budvar Výčepní und kommt in meinem Fall aus einer 0,5-Liter-Aludose. Genannt werden neben 4,0 % vol. Alkohol (34 kcal je 100 ml) auch 9 EBC und 20 IBU. Man betont, dass man Saazer Hopfen einsetzt. Unter der zügig zerfallenden Schaumkrone blickt man auf ein klares Gelbgold. Solide Optik, aber nicht mitreißend. Der Duft fällt mild aus mit blumig-erdigen Hopfennoten und hellen, getreidig-süßen Malzklängen. Entsprechend mild geht es auch in den Antrunk, der für lediglich 4,0 % vol. Alkohol aber nicht zu schwach auftritt. Vor allem die aromatische Seite des Saazer Hopfens präsentiert sich mit blumig-erdigen Akzenten. Aromatisch und leicht würzig geht es in den nicht zu schlanken Körper, der - insbesondere für ein Schankbier - ein gutes Mundgefühl offeriert. Der süße Grundcharakter fügt sich wunderbar ein. Würzig, aromatisch und ausgewogen mit moderater, aber nicht zu schwacher Bittere geht es in den dezent buttrigen, leicht kernigen Abgang.

Wenn man das Budvar Výčepní konsequent als das betrachtet, was es ist, macht es einen hervorragenden Job. Für ein Schankbier tritt es nicht zu schwach und langweilig auf, während es auf der anderen Seite schön frisch und geschmackvoll ist. Das klassische Budweiser Lagerbier ist natürlich noch eine Klasse besser, aber mit dem harmonischen Schankbier muss man nicht auf viel verzichten. Die Qualität ist exzellent, die böhmische Herkunft auch nicht leugnen. Beim Schankbier dominieren die blumigen Saazer-Hopfennoten allerdings noch stärker als beim alkoholischeren Klassiker. Wenn man das mag, ist alles gut. Eine gute Kühlung ist allerdings empfehlenswert, damit auch der erfrischende Gedanke nicht vernachlässigt wird. An Süffigkeit mangelt es nicht.

Golden, klar mit kurzlebiger Schaumkrone schaut das Budvar Výcepní aus dem Glas. Gebinde ist eine weiß-rote 0,5l Dose. Es riecht leicht würzig.
Im Antrunk schmeckt auch dezent würzig. Im Mittelteil ist eine winzige malzige Süße wahrzunehmen. Der Abgang ist zart gehopft und angenehm mild. Ich finde es alltagstauglich für unterwegs, zwischendurch oder einfach mal so. Die 4% sorgen dafür, das man sich nicht wirklich abschießen kann. 6 Kronkorken Tendenz nach oben.

Getrunken aus der Flasche im Speisewagen von Wien nach Prag, nachdem das gezapfte 11-grädige Budweiser aus war.
Es ist ein recht leichtes, aber angenehmes Bier für heiße Tage oder wenn man einfach einmal etwas leichteres trinken will.
Gute Aromenansätze nach blumigen Hopfen sind zu finden, aber natürlich nicht sonderlich tiefgründig.
Ein Bier das keinem wehtut.

Ich habe schon an anderer Stelle meine Verwirrung über Brauereien, Biere und deren Namen aus Budweis verkündet. Heute ist das "Budejovický Budvar Svetlé Výcepní Pivo" dran, zu deutsch "Budweiser Budvar Helles Schankbier". Der deutsche Name verleitet dazu, es der falschen Brauerei zuzuordnen. Mit 4,0 vol Alkohol ist dieses hellgelbe und nach Malz riechende Bier ein Leichtbier. Der Einstieg ist angenehm malzig mit einer gut passenden Süße, die mir im weiteren Verlauf aber ein bisschen zu isoliert dasteht. Als wenig bitteres und mehr aromatisches Beiwerk wirkt der Saazer Hopfen, der in einem hopfig- floralen Abgang endet. Es ist, was es ist: Ein Leichtbier, dass gar nicht das große Aromenfeuerwerk besitzen soll, sondern leicht und angenehm dahinfließt. Hopfen und Malz greifen auf ihrer bescheidenen Art gut ineinander und machen dieses Bier aus Budweis zu einem angenehmen leichten Vertreter seiner Art.

Unspektakuläres Bier - man kann aber problemlos davon einen halben Kasten trinken ohne es "satt" zu haben - insofern auch "unaufdringlich" und gehört irgendwie in die "Becks" Kategorie für mich - irgendwie nicht so recht Bier - irgendwie nicht so recht süffig ... und somit einfach irgendwie nicht so recht ... Gruß an den Roi de Budweiser ;-)