Bruncvik Polotmavé Semi-Dark Beer
Pivovar Platan Protivín (Pivovary Lobkowitz), Protivín, Südböhmen, Tschechische Republik
- Typ Untergärig, Lager
- Alkohol 4.2% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist klar und ohne Hefe
- Probier mal sagt kein Benutzer
Bewertet mit 48% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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Aktuelle Bierbewertung
48% Preisgerecht schlecht von Schluckspecht

Für schmales Geld wird von der Pivovar Protivín, die unter anderem die landesbekannte Biermarke Platan herstellt, ein halbdunkles Lagerbier mit 4,2 % vol. Alkohol für das Warenhandelsunternehmen Kaufland produziert. Der eigentliche Produzent wird auf den simpel gestalteten, kupfern-silbernen Etiketten nicht preisgegeben, aber hier war wirklich nur wenig Recherche notwendig. Der Stil geht offenbar in Richtung Wiener Lager und Rotbier, das vermelden sowohl Duft als auch Optik. Rötlich leuchtend wie Herbstlaub steht das Bruncvik Polotmavé im Glas. Der gelbliche Schaum türmt sich üppig darüber auf, kann jedoch nicht mit Haltbarkeit punkten. Trotzdem entzückt die Optik, vor allem mit kondensierendem Wasser am äußerem Glasrand, welches das rotgetränkte Licht noch verführerischer changieren lässt. Hier wurde vermutlich mit Färbermalz kräftig nachgeholfen.
Erwartungsgemäß malzbetont zeigt sich der Duft mit röstmalziger Note, hier lauert aber auch eine strengere, säuerlich-kernigere Note, die entfernt an Katzenurin erinnert. So ähnlich hatte ich das schon mal beim Pardál empfunden. Kein Aroma zum Verlieben also, aber durchaus mit eigener Note. Bei diesem Preis erwarte ich ferner kein Premiumbier - dieses völlig ausgelutschte Wort ist auch nirgends zu lesen.
Der Antrunk eifert dem Stil eines Wiener Lagers nach: Hier etwas Karamell, Salz und Butter, dort einen Hauch Röstmalz und dazwischen immer eine leicht pelzige Säuerlichkeit. Für so wenig Alkohol geizt das Halbdunkle nicht unbedingt mit Geschmacksintensität, da wirken manch kräftigere Biere schlichtweg wässriger. Aber eigentlich ist mir Qualität wichtiger. Die subtile Süße wird von einer trockenen Metalligkeit aufgefangen. Gegen Ende erinnert es daher immer mehr wie Lutschen an einer Metallstange, trotz aller Bemühungen des eindimensionalen Bitterhopfens. Es wird final einfach nur unpassend bitter bei nicht nachlassender säuerlicher Metallnote.
Ganz ehrlich: Ich habe eigentlich mit einem (noch) schlechteren Ergebnis gerechnet. Das Bruncvik Polotmavé ist durchaus noch als trinkbar zu betrachten, die guten Ansätze verschwinden allerdings ziemlich zügig und so auch das Potenzial des Genusses. Säuerlicher, dünner, gesüßter Kaffee wäre die Analogie, die mir am ehesten einfällt, um dieses Bier zu beschreiben. Ein liebloses Bier...