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Beer like star BRLO x Lervig Rosinenbomber Rum Imperial Stout

  • Typ Obergärig, Imperial Stout
  • Alkohol 12% vol.
  • Stammwürze 28%
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier nein
  • Dieses Bier ist hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#49385

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Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 1 Bewertung
87% Avatar von Schluckspecht

87% Nahe an der Überladungsgrenze

Avatar von Schluckspecht

Von den historisch bedeutsamen Rosinenbombern des Typs C-47, welche die West-Berliner während der Berlin-Blockade versorgt haben, hat sich BRLO inspirieren lassen und in Kollaboration mit Lervig aus Norwegen ein Rum Imperial Stout mit mächtigen 12 % vol. Alkohol entworfen, welches eine Aromaladung an schwarzer Schokolade, getrockneten Früchten, Vanille und Kakaonibs mitbringen soll. Gebraut wurde nach Reinheitsgebot bei BRLO in Berlin, wobei Röstgerstenmalz noch vor normalem Gerstenmalz in der Zutatenliste steht. Als einziger Hopfen dient Herkules. Das Resultat: Ordentliche 80 IBU. Nicht weniger als sechs verschiedene Malzsorten (Cara Dunkel, Münchner Malz, Special B, Carafa, Carafa Spezial, Cara Aroma) stehen dem Hopfen gegenüber. Wer sich ein wenig auskennt, weiß: Es handelt sich hier fast ausschließlich um dunklere Malzsorten.

Schwarz und blickdicht präsentiert sich das Stout sehr stilsicher im Glas mitsamt hellbrauner, cremiger Schaumhaube. Der würzig-süße Duft erinnert an Spekulatius und mit seiner dezenten Alkoholnote auch an Pralinen. Und so verrückt es klingt: Angesichts einer malzig-säuerlichen Note habe ich definitiv auch Assoziationen an Sojasauce, die letztlich auch alles Andere überdeckt. An Haltbarkeit gibt man meiner Abfüllung noch mehr als 19 Monate, aber diese Umami-Note gibt mir schon etwas zu denken...

Und so recht weiß dann auch der Antrunk nicht, wohin er möchte. Süße, Säure, trockene Fruchtigkeit, Würzigkeit, Röststoffe und herzhafte Noten treffen hier aufeinander. Der Ersteindruck fällt eher herzhaft aus - getreu des ungewöhnlichen Duftes. Kein großer Makel zwar, aber dieser leichte Umami-Geschmack ist eben feststellbar und unerwartet. Doch der Rosinenbomber sortiert sich einigermaßen rasch und tendiert zur kaffeeartigen Röstmalzigkeit, welche von etwas trockener Beerenfrucht unterlegt ist. Es eröffnet sich ein sehr samtiger Körper, der den Alkohol verkleidet, wie es ein guter Wein auch täte. Mit der Samtigkeit kommt auch die Süße - und mir die feinen Schokoladennoten. Hier wird der Rosinenbomber seinen Erwartungen als Imperial Stout absolut gerecht. Klebrig-süß untermalte Kaffee- und Schokoladennoten, Kakaonibs sind eine treffende Assoziation, kennzeichnen den recht langen Abgang, bei dem der Hopfen mit seiner Bittere schön den Eindruck des Röstmalzes unterstützt. Etwas Säure schwingt final noch mit, der Rosinenbomber schließt jedoch durchaus gelungen ab. Für 12 % vol. Alkohol drückt sich dieser zum Glück auch nicht so sehr in den Vordergrund. Nein, wirklich, das passt!

So ganz ohne Kritikpunkt (seltsamer Duft, klebriger Abgang) kann und möchte ich diesen Kollaborationssud nicht stehen lassen, aber insgesamt macht dieses Imperial Stout wirklich Spaß. Den hohen Alkoholgehalt setzt es gewinnbringend für den Geschmack um. In dieser Ladung sind wirklich viele Aromen dabei, die es zu entdecken gibt. Woher der Zusatz "Rum" kommt? So ganz wird mir das nicht klar. Süße und Würzigkeit zeigen sich angenehm ausbalanciert - das Ruder schlägt weder in die eine noch in die andere Richtung zu stark aus. Ja, die Süße erinnert da schon etwas an Rum, aber dafür hält sich die Fruchtigkeit relativ bedeckt. Daher sind es hier dann auch gar nicht so sehr die klischeehaften Rosinen, die hier lauern. Den Namen finde ich dennoch gut gewählt. Es wird wirklich viel geboten, der Frachtraum ist voll. Ein sehr ordentliches - wenn nicht gar "überragendes" - Imperial Stout ist es zweifelsfrei.

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