Schön, dass die kleine Brauerei auf Föhr auch ein IPL im Angebot hat.Das steht rötlich Bernstein und fast glanzfein im Glas. Seltener Anblick.Sehr angenehme, fruchtige Nase: Mango, etwas Pfirsich und noch was ganz anderes, Richtung Beere.Der Antrunk hat vor allem die "was ganz anderes"-Note im Angebot: Rosenparfüm mit Traube spricht für Litschi. Dazu gesellt sich eine leicht fruchtige Säure, sowie etwas Teeartiges und Nussiges. Bis hierhin, soweit so gut, auch wenn ich etwa mehr Aroma aus der Nase auch im Schluck favorisiert hätte.Nach hinten raus lässt das gute IPL jedoch merklich nach. Herbe fehlt mir, auch empfinde ich das Bier als zu wenig kernig und bierig für die stolzen 5,8 %.Langweilig sind die Biere aus dem Hause Biar-Brauhüs auf keinen Fall, gerne sprengen sie hier und da mal den konventionellen (Bier)-Rahmen, auch auf Kosten des ein oder anderen Lapsus.

Das IPA von der Insel Föhr ist das Monsta X unter den Hopfenkünstlern: Hellbraun und wild perlend zischt es unter einem fetten, langanhaltenden Schaumtraum ins Glas und in den Mund. Säuerlich-brotige Geruchsintensität macht einem Mango-beerigen Fruchtcocktail Platz und lässt die Nasenhaare vibrieren. Der erdig-würzige Simcoe, der fruchtig-zitrige unter Craftbeer-Brauern beliebte Cascade, sowie der frisch-bittere Polaris Hopfen bitten zum hier harmonisch-vollendeten Aromen-Tanz. Im düster erdig-würzigen, fruchtig-trockenen Mango-Antrunk, im intensiven, überschäumenden, süßsauren Litschi-Beeren-Mittelteil, sowie im temperamentvollen durch die Hefe rund abgemilderten Abgang, unterfüttert von feinen Malznoten zeigt sich die ganze Klasse dieses gelungenen, anspruchsvollen Friesen-Bieres. Dabei bleibt es durchgängig kräftig-knackig und ist mit 5,8% Alk. auch nicht überladen. Ja, ich gebe es zu, ich habe mich in dieses Bullenwasser(Holeweeder) ein wenig verliebt - es macht in der Tat nicht nur friesische Kühe glücklich...