"Die sommerfrische Bierspezialität" soll das Gruibinger Bier Sommerbier sein, welches mit hellen Malzen eingebraut und mit Tettnanger Aromahopfen verfeinert wurde. Aus 11,5 % Stammwürze resultieren 4,9 % vol. Alkohol. Lichtgelb und blankfiltriert steht das Helle mit viel weißem Schaum und dezentem Grünstich im Glas. Nicht bildhübsch, aber stimmig. Der leichte und durchaus hopfenaromatische Duft erinnert ein wenig an helles Landbier. Der doch recht gut zur Geltung kommende Aromahopfen liefert Noten von Citrus, Wiesenkräutern und Heu. Auf der anderen Seite gibt es Nuancen von Getreide, Stroh, Honig und Vanille. Es riecht angenehm frisch, aromatisch und einladend. Schön ist auch, dass der Aromahopfen nicht wie draufgeklatscht erscheint, sondern es ein stimmiges Gesamtbild ergibt.

Sehr leicht bis wässrig und mit feiner Kohlensäure geht es in den halbwegs erfrischenden, mildmalzigen Antrunk. Süße und Säure sind beiderseits moderat vertreten, aber eher zurückhaltend ausgeführt. Viel Körper lauert nicht, aber der Aromahopfen produziert einen angenehmen Geschmack. Es überwiegt eine Lemongras-unterstützte Wässrigkeit, die das Gruibinger Sommerbier ein wenig an "Wasser mit Geschmack" erinnern lässt. Dafür ist das wässrige Bier eben erfrischend und erwartungsgemäß sommerlich. Ähnlich dünn, aber ausgewogen, geht es in den feinherben und ziemlich kurzen Abgang.

Es handelt sich wohl gewiss nicht um ein Genießerbier, sondern eher um ein spritzig-leichtes Schüttbier mit Durstlöschfunktion. Der Aromahopfen ist gut und elegant platziert, für so viel Wässrigkeit aber noch zu schmächtig ausgeführt, um über die erfrischende Leere hinwegzutäuschen. Etwas mehr Mut und Entschlossenheit würde ich mir daher wünschen - zu sehr erinnert es an ein ultraleichtes Helles mit spritzigem Profil. Die Ansätze stimmen jedoch, Fehlnoten gibt es soweit auch nicht und die Qualität passt.