Wenn man schon durch Mainfranken reist, sollte man auch das örtliche Bier verkosten, völlig klar. Doch auch hier hat die Brauereischließungswelle der letzten Jahrzehnte schwer zugeschlagen. So muss man hinnehmen, dass das Weiß Rössl Pils nicht mehr aus Roßstadt am Main kommt, sondern seit fast 20 Jahren schon bei Kaiser in Neuhaus an der Pegnitz hergestellt wird … Vor 40 Jahren war Weiß Rössl in Roßstadt mit seinem weithin sichtbaren modernen Sudhaus noch einer der ganz großen „Player“ – jedenfalls in fränkischen Maßstäben.

Optisch überzeugt das untermittelfränkische Pils mit einer sahnig-stabilen Schaumhaube und amtlicher Pilsfarbe. Der Duft ist aber eher verhalten.

Im pilsuntypisch weichen – aber angenehm weichen – Antrunk zarte Hopfenduftigkeit und Malznoten wie von milder Weißbrotkruste. Der Körper ist für ein Pils eher füllig.

Der Nachtrunk ist bestimmt von blumig-duftigen Malznoten ohne langen Nachhall. So richtig bitter wird‘s nicht.

Fazit: Kein typisches Pils, aber ein typisches Frankenpils: Duftig, der Körper ein bisschen untersetzt, und schön süffig.