Die Stone Brewing Co. eröffnet in Berlin eine Brauerei inklusive Genusserlebnislandschaft!
Diese Ankündigung dürfte einer der lautesten Paukenschläge sein, der gerade durch die deutsche Craft-Beer-Bewegung hallt.
Ich traf mich schon vor der offiziellen Kundgebung mit Greg Koch (CEO & Co-Founder) und Ian Wendlandt auf dem neuen Brauereigelände, auf eine erste Besichtigung mit dem geistigen Auge.

Die NDA ist unterschrieben, ich sitze in der U-Bahn nach Alt-Mariendorf. Das Telefon brummt, eine MMS mit Geokoordinaten: „Enter here then walk forward to first left. Go left and we are in the large building to the left on the cobble stone road.“ Ich muss schmunzeln, eine kleine Schatzsuche um den noch streng geheimen Standort der neuen Brauerei zu finden.
Typisch Stone, jede Menge Spannung im verborgenen aufbauen und dann mit einem Knall das ganz große Feuerwerk zünden. So habe ich Greg Koch vor ungefähr 4 Jahren kennen gelernt und so predigte er auch die neue Ära, als wir es 2013 geschafft haben ihn auf die Bühne des Braukunst Live Festivals zu holen.
So ein bisschen Lärm kann die Deutsche Craft-Beer-Szene durchaus noch vertragen.

Idylle im Bau

Doch noch ist es ruhig hier im Marienpark Berlin, wo Parkflair und alte Backsteingebäude auf die Relikte des ehemals größten Gaswerks der Stadt treffen. Ian empfängt mich am Eingang zum künftigen Sudhaus. Die Halle ist noch völlig leer. Nur ein einsamer Tisch, an dem sich Greg gerade mit dem Architekten über die weitere Gestaltung unterhält.
Eine kleine Führung durch die Gebäude beginnt und weitet sich zu meinem Erstaunen auf einen nicht unerheblichen Teil des umliegenden Geländes aus.
Jetzt kommt meine Vorstellungskraft ordentlich ins Schwitzen und mein Genusssinn ins Jauchzen, denn die Stone Brewing Co., immerhin auf Platz 17 der größten Brauereien der USA, will hier ein wahres Paradies für jeden Bierenthusiasten errichten.

Biertastisches Gesamtkonzept

Ein Restaurant mit Terasse, der Fokus liegt auf Essen und Bier in Kombination, Gastbierhähne sind natürlich Pflicht. Viel Platz, der in einen lauschigen Garten umgestaltet werden soll. Ideal für kleine Grillfeste.
„Dort vorn hört unser Gelände auf, es hat sich schon eine kleine Käsemanufactur eingemietet. Wir wollen noch mehr regionale Produzenten anziehen.“
Eine ganze Genussgemeinschaft kleiner Hersteller und Händler also, ähnlich der erfolgreichen Berliner Markthallen.
Und dann kämpfen wir uns durch etwas höheres Gras und stehen plötzlich vor einem riesigen, kreisrunden Stahlgerüst mit einer betionierten Grube im Inneren.
„Mein Lieblingsplatz“ schmunzelt Ian, „hier können Bands spielen oder Künstler auftreten.“ Der Gasometer als Bühne. Für Unterhaltung ist also auch gesorgt und nebenbei erhält das ausrangierte, denkmalgeschützte Ungetüm wieder eine Bestimmung.

Regionalität ist Trumpf

Doch nicht nur die Idee eine kleine Erlebniswelt zu schaffen und regionale Produkte zur Brauerei zu bringen ist erfolgversprechend. Der eigentliche Geniestreich liegt vielmehr darin, die Stone Biere zu regionalen Produkten zu machen.
Die Produktionstätte vor der Haustür bedeutet bessere Einsicht in die Produktionsbedingungen, geringere Transportwege bedeuten geringere Umweltbelastung. Ökologische Aspekte, die den Ruf nach Regionailtät bei auf hochwertige Lebensmittel fokussierten Konsumenten immer lauter werden lassen und die auch bei Stone hohe Priorität haben.
Ganz nebenbei sind die laufenden Kosten gegenüber dem Import aus den USA deutlich geringer und das Produkt ist in unschlagbarer Frische verfügbar. Bei den stark gehopften Bieren der Stone Brewing Co. ein enorm wichtiger Punkt.

Die Craft-Beer-Revolution ist angekommen

Alles in allem also eine Investition in die Zukunft die zeigt, das Stone Brewing Craft-Beer in Deutschland nicht nur für eine Modeerscheinung hält.
Zusammen mit den verstärkten Importbemühungen der Brewers Association, OnePint und der Amka GmbH (die nach unseren Informationen in nächster Zeit mit einem stärker auf Craft-Beer ausgerichteten Portfolio antreten will), der wachsenden Verfügbarkeit von BrewDog, den Meldungen um diverse Craft-Beer-Bars in Berlin und so breitenwirksamen Gestaltern der Szene wie Ratsherrn und BraufactuM, kann man getrost sagen, dass Craft Beer nicht nur einen Fuß in der Tüt hat, sondern seinen hopfigen Hintern gerade über die Türschwelle schiebt.
Unsere Voraussage, dass die Bierrevolution im Deutschsprachigen Raum Anfang 2015 angekommen ist, sehen wir damit einfach mal als erfüllt. Zeit die Party zu planen…

Die Biere von der Stone Brewing Co. könnt ihr natürlich bei uns bewerten.