Die Nr. 52 bei Weyermann nimmt das hopfengestopfte IPLager ein - also ein India Pale Lager, die untergärige Variante eines IPA. Gerne hätte ich gewusst, welche Hopfensorten zum Einsatz kamen, aber mehr als den Alkoholgehalt (6,0 % vol.) erfährt man nicht. Unfiltriert wird das Lagerbier abgefüllt und so blickt man im Glas auf ein opaltrübes Bernstein, welches im Gegenlicht verführerische Akzente in Kupfer und Orange setzt. Der krönende Abschluss ist eine dichte, grobporige, stabile Schaumkrone. Es duftet nach Maracuja, Mango und Citrusfrüchten - ganz klassisch im Stile vieler IPA. Karamellartige Malznoten dringen ebenfalls durch.

Mit kräftigem Malzunterbau steigt das #52 IPLager analog des Duftes sehr fruchtig ein, einem IPA kaum nachstehend. Das Malz trägt nicht nur karamellartig süße Züge, sondern präsentiert auch Noten von Biskuit, Brot und Brotkruste. Hier gibt es eine gute Schippe mehr Malz als bei einem typischen Pils. Das IPLager besitzt einen halbschlanken, ausgewogen malzig-hopfigen Körper mit tollem Mundgefühl. Um die Süffigkeit muss man sich keine Sorgen machen. Neben der leckeren Fruchtigkeit (Maracuja, Limette, Mango, Ananas) legt sich das kaltgehopfte Lagerbier eine angenehme, grasige Hopfenbittere zu, die den durchaus etwas längeren Abgang mitbestimmt.

Einem guten IPA steht das süffig-lässige Weyermann IPLager wirklich nicht nach. Hier wie dort schmeckt man die Hefe im Idealfall nicht heraus, aber sie trägt zur Körperfülle und zum Mundgefühl bei. Die eingesetzten Hopfen setzen keine außergewöhnlichen Akzente, aber sie wirken perfekt aufeinander abgestimmt und prägen einen souverän stimmigen, sehr fruchtigen Geschmack mit dezenter Würzigkeit. Aber auch insgesamt ist das Weyermann IPLager ein echtes Musterbeispiel bei den kaltgehopften Lagerbieren. Es ist nicht süßer, säuerlicher oder bitterer, als es sein muss. Auch bei Alkohol und Stammwürze hat man ein gutes Maß gefunden - mehr von beidem wäre eher hinderlich. Die einwandfrei zu riechende und zu schmeckende Kalthopfung wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt, sondern bestens integriert - wie bei einem guten IPA.