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Beer like star Weyermann - 36 - Chocolate Mint Stout

  • Typ Obergärig, Stout mit Minze und Kakao
  • Alkohol 5.5% vol.
  • Stammwürze 14%
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier nein
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#39555

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Bewertungsdetails
Basierend auf 1 Bewertung
53% Avatar von Schluckspecht

53% Herbsaure Enttäuschung

Avatar von Schluckspecht

Ich hatte ja schon mal die Idee gehabt, ein dunkles Bier (gerne ein Stout) mit Polaris kaltzuhopfen, um ein typisches Minzaroma in ein einigermaßen schokoladiges Bier zu bringen. Aber Weyermann spinnt das Ganze noch deutlich weiter. Das Weyermann 36 Chocolate Mint Stout setzt auch tatsächlich die beiden namensgebenden Zutaten ein: Minze und Kakao. Neben Gerstenmalz steht auch noch Weizenröstmalz und selbstverständlich Hopfen wie auch Hefe in der Zutatenliste. So firmiert das kreative und experimentelle Chocolate Mint Stout als "alkoholhaltiges Malzgetränk", denn Bier darf man so etwas in Deutschland ja nicht mehr nennen. Naja, okay. Auf dem Datenblatt stehen 5,5 % vol. Alkohol aus 14,0 % Stammwürze, 30 IBU sowie 80 EBC. Beim Meininger's Craft Beer Award gab es dafür Gold 2021 in der Kategorie "Experimental and Free Style".

Mit leichtem Gushing eröffnet das experimentelle Stout. Im Glas habe ich dann auch zunächst sehr viel luftig-lockeren, hellbraunen Schaum, der sich zum Glück einigermaßen zügig setzt und den Blick auf das blickdichte, schwarze Bier erlaubt, welches nur im Gegenlicht ein paar dezente rötliche Farbnuancen erlaubt. Die Farbe gefällt, der Schaum missfällt. Mir erscheint der blubberig-luftige Schaum auch ein Indiz für eine Flaschengärung zu sein, das Gushing spräche auch dafür. Haltbar wäre das kühl gelagerte Bier noch mindestens bis zum 25.02.2023.

Kommen wir aber endlich mal zum interessanten Teil. In der Nase habe ich zunächst eine röstige, leicht schokoladige Note, ehe eine fruchtig-süße Note übernimmt, die sehr stark an Himbeere erinnert. Ich suche und suche... und finde keine Minze. Die Schokolade fällt auch nicht explizit auf, sie ist hier vielmehr eine Komponente der auffällig dezenten Röstmalzigkeit. Stattdessen riecht es stark nach Himbeersirup. Dem bin ich nicht abgeneigt, aber das ist auch nicht das, was ich erwartet habe. Im Nachgang kommt dann wieder eine Röstmalzigkeit durch, die aber stark an Kaffee erinnert. Wieder keine Minze, wieder kein Kakao.

Sehr spritzig - leider zu spritzig - sowie säuerlich-wässrig legt das Stout etwas stümperhaft los. Wie kalter, säuerlicher Kaffee. Röstmalzigkeit kommt nämlich zügig zum Vorschein - mit Noten von Kaffee und hochprozentiger Bitterschokolade. Auch hier kommt wieder etwas Himbeere auf, dazu aber auch eine dezent blumige Komponente. Nicht uninteressant, auch wenn das blubberige Mundgefühl einfach nicht dazu passt. Süße, Säure und Bitterkeit führen einen etwas unausgewogenen, abwechselnden Kampf. Im süßen Part überzeugt das Stout, im säuerlich--herben Teil dagegen weniger. Minze kann ich jedoch beim besten Willen nicht rausschmecken. Kräuterig-herbe Noten und dunkle Bitterschokolade gibt es im Abgang. Nun könnte man vielleicht denken: Ist das die Minze? Nein, denn auch diese habe ich schon deutlich stärker in Bieren herausgeschmeckt, die im Gegensatz zu diesem Experiment völlig nach Reinheitsgebot gebraut waren.

Prinzipiell mag ich Stouts deutlich samtiger und weniger säuerlich sowie wässrig, weshalb die #36 bei mir generell keinen so guten Stand hat - ganz unabhängig von der Enttäuschung, dass man Minzschokolade nicht wirklich herausschmecken kann. Man darf zumindest davor im Laufe des Tages nichts Minziges gegessen oder getrunken haben - dieser Fehler geht dann wohl auf meine Kappe. Stattdessen schmeckt es nach heftiger Bitterschokolade und leckerer Himbeere. Also nicht ganz das, was ich mir erhofft habe... Glücklicherweise mag ich das beides aber auch, wenn auch nicht in Kombination. Von der Weyermann Braumanufaktur bin ich wiederum aber ausgefeiltere Biere gewohnt, an denen es wirklich nur wenig bis gar nichts zu kritisieren gab.

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