Weyerbacher Merry Monks
Weyerbacher Brewing, Easton, Northampton County, Pennsylvania, USA
- Typ Obergärig, belgisches Tripel
- Alkohol 9.3% vol.
- Stammwürze 19%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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83% Malziger Sekt von Schluckspecht

Das US-amerikanische Weyermann Merry Monks vermittelt das Bild von frohmütigen Mönchen, die ihren Kellervorrat an Bier mit gewaltigen Fässern aufstocken. Dieses Belgian-Style Tripel mit 9,3 % vol. Alkohol eignet sich so gesehen auch hervorragend für eine längere Lagerung und damit drückt das Flaschenetikett bereits zwei Tatsachen aus. Dank zweiter Fermentierung mit Kandiszucker und Hefe ergibt sich das typische Bild eines Tripel. Um dem belgischen Stil möglichst nahe zu kommen, stammen die hier verwendeten Zutaten wie Hefe, Kandiszucker und Malz (ausschließlich Gerstenmalz) aus Belgien. Zum Hopfen habe ich keine Angaben gefunden, aber dieser ist hier auch absolut nicht relevant.
Alkohol zerstört bekanntlich die Schaumkrone und das ist hier nicht anders. Auf dem trüben, blickdichten Pfirsich-Orange gibt es zunächst reichlich Schaum zu sehen, der aber im rasenden Tempo - ähnlich wie bei Sekt - laut zischend und spritzend in sich zusammensackt und das Tripel zügig nackt übrig lässt. Es zeigen sich die typischen Kohlensäureketten als Ergebnis der Flaschengärung.
Der Duft erinnert mich mit seiner trockenen Beerenfruchtigkeit in erster Linie tatsächlich auch an Sekt, wobei dahinter schon das Malz mit Honigsüße lauert. Vom Hopfen bekomme ich nichts mit, aber das verwundert mich auch absolut nicht. Der frische, feinspritzige Antrunk macht keinen Hehl daraus, dass wir es hier mit viel Alkohol zu tun haben. Eine ausgewogene, trockene Süße trifft auf eine weinartige Fruchtigkeit und eine sanfte, nicht brennende Alkoholnote. Hinzu kommt im Anschluss daran eine malzige Honigsüße, die fast an Met (Honigwein) erinnert. Das Merry Monks hat in jedem Fall Kraft. Der Körper zeigt sich dennoch von einer recht schlanken Seite. Mit leicht würziger Süße - wie Kardamom auf Schokolade - endet das belgisch inspirierte Ale mittellang und sanft alkoholisch. Durch die finale, optimal ausgeprägte Bitterkeit erkennt man nun auch, dass wohl auch Hopfen mit im Spiel ist.
Das Merry Monks erfüllt komplett meine Erwartungen, überrascht mich andererseits aber auch kaum. Schade - aber das spricht auch für eine souveräne Brauleistung. Den Stil des Tripel kopiert es sehr ansprechend und diesen würde man auch sofort erkennen, wenn er nicht auf dem Etikett vermerkt wäre. Die charmante, trockene Beerenfrucht und die Honigsüße verkleiden den hohen Alkoholgehalt sehr schön. Prosecco meets Met. Nur bei der Komplexität hätte ich mir noch etwas mehr versprochen. Das Merry Monks verfolgt treu die eingeschlagene Linie und liefert nur eine handvoll an Eindrücken. Probierenswert ist es dennoch.
Das Schöne an diesen hochprozentigen, flaschenfermentierten Bieren ist immer noch, dass man mit einer kühlen und langen Lagerung das Ergebnis noch weiter verbessern kann. Mein Exemplar befindet sich schon eher am Ende des Stadiums und zeigt sich daher recht trocken.