ÜberQuell - Hamburger Senatsbock 2023
ÜberQuell Brauwerkstatt, Hamburg, Deutschland
- Typ Untergärig, Dunkler Doppelbock
- Alkohol 7.6% vol.
- Stammwürze 18%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 88% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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88% Leckerer Widerspruch von Schluckspecht
"Gegensätze ziehen sich an" war der Leitgedanke von ÜberQuell, als es hieß, für die 2023er Ausgabe einen Hamburger Senatsbock zu kreieren. So schickt man das mit Wiener Malz, SpecialW, CaraBelge, Melanoidin und CaraFA 1 geschüttete "Hamburger Hopfenbock" einmal quer durch das Hopfenfeld. Fruchtige Hopfensorten namens Saphir, Perle und Mosaic dienen als Kontrast - leider gibt man dazu keinen IBU-Gehalt an. Das unfiltrierte Starkbier kommt auf Senatsbock-würdige 7,6 % vol. Alkohol bei 18 °Plato Stammwürze.
Ein lauter Knall bringt Luft an den Inhalt der 0,33-Liter-Longneckflasche. Im Glas wird daraus ein auch noch im Gegenlicht schwarzes und lichtundurchdringbares Bier mit sehr viel feinporigem, hellbraunem Schaum. In der Nase treffe ich auf Fruchtnoten nach Mango und Orange mitsamt einer Traubenzuckersüße, aber ebenfalls auf malzige Noten nach Schwarzbrot. Interessanterweise fällt die süße Fruchtigkeit dominanter aus. Alkohol und Stammwürzegehalt bleiben komplett unauffällig.
Anders zeigt sich da schon der Antrunk. Kräftig röstmalzige Noten nach Kaffee legen vor und daran knüpft eine frische Orangenfruchtigkeit an. Ich finde, den blumig-fruchtigen Saphir-Hopfen schmeckt man hier hervorragend heraus. Für den besonderen Twist sorgt hier aber die herbe Röstmalznote, die unzweifelhaft an Kaffee, Mokka und andere Bohnenspezialitäten erinnert. Eine perfekte Harmonie findet man hier nicht vor, dank der grundlegenden Süße wird daraus dennoch ein angenehmer und interessanter Trunk. Auch steuert der Hopfen nicht viel Bitterkeit bei - dies überlässt er lieber dem Malz. Traubenzuckersüße, blumige Fruchtigkeit und feinherbe Kaffeenoten bestimmen den kräftigen Abgang, der sehr elegant mit seiner zurückhaltenden Säure spielt. Erst im Nachgeschmack legt die Bitterkeit noch einmal zu, dann kommen auch noch grasig-harzige Noten auf.
Der hopfenfruchtig-röstmalzige ÜberQuell Senatsbock ist sicherlich nicht für Jedermann geeignet, für hopfenverwöhnte Röstmalzfreunde jedoch eine gelungene Partie mit sehr elegantem Aufbau und weichem Mundgefühl. Hopfen und Malz geben den Geschmack vor, nicht der Alkohol. Den hopfigen Ansatz hat die Version der Landgang Brauerei noch intensiver verfolgt, aber dort handelte es sich eben auch um ein Black IPA. ÜberQuell hat sich dagegen mehr an einem dunklen Doppelbock orientiert und diesem eine Extraportion Hopfen spendiert. Und zwar Hopfen in Gestalt von ätherischen Ölen, weniger in Gestalt bitterer Alphasäure...