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Beer like star Trappistes Rochefort Triple Extra

  • Typ Obergärig, Tripel
  • Alkohol 8.1% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur liegt bei 6-9°C
  • Biobier nein
  • Dieses Bier ist hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#39775

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Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 3 Bewertungen
79% Avatar von Schluckspecht
76% Avatar von Florian1992
75% Avatar von DerUerige

79% Eine Hommage an die Anfänge

Avatar von Schluckspecht

Erstmals nach 65 Jahren bringt die Trappistenbrauerei Rochefort nach den drei Klassikern im Jahr 2020 Bier auf dem Markt, welches im Gegensatz zu diesen hell ausfällt. Bereits 1920 brauten die Mönche ein ultrastarkes Blonde Ale - und das Triple Extra mit dem lilafarbenen Kronkoren ist dazu die Hommage. Mit 8,1 % vol. Alkohol platziert es sich zwischen den Klassikern Rochefort 6° und 8°. Das Triple Extra wird als Tripel bezeichnet - durchaus naheliegend. Wenn ich mir die Zutatenliste (Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Zucker, Hefe, Hopfen, Orangenschalen, Gewürze) allerdings anschaue, ist das belgische Witbier nicht weit. Der zusätzliche Zucker dürfte hier als Alkohol-Boost eingesetzt worden sein.

Stark hefetrüb, tendenziell milchig, präsentiert sich das belgische Trappistenbier mit ausladender, hellgelber Schaumkrone in einem hellen Bernstein. Dabei kann man auch die Hefebröckchen nicht übersehen, die durch das Ale schwimmen und sich langsam am Boden absetzen. Schön ist 'was Anderes. Wenn man nicht so genau hinschaut oder größten Wert darauf legt, so wenig wie möglich Hefe ins Bier zu bringen, sieht das aber sicherlich schon wieder anders aus. Hefe im Bier sagt mir auch Zweierlei: Natürlichkeit und mehr Geschmack. Die Schaumkrone zeigt eine vergleichsweise hohe Stabilität auf dem Niveau vieler Pale Ale/IPA, die aber deutlich mehr schaumstabilisierenden Hopfen einsetzen - während Alkohol die Schaumkrone bekanntlich zerstört. Aber nichts hält ewig: Leichtes Schwenken bringt hier den Schaum schnell wieder zurück.

Orangenschale und Gewürze - ich gehe in erster Linie mal von Koriander aus - sind auch die ersten Eindrücke in der Nase. Dazu gibt es eine zuckrige Süße und eine helle Malzigkeit. Überraschenderweise stellt man von der belgischen Hefe ziemlich wenig fest, es überwiegt der süßfruchtige, dezent würzige Charakter. Dieser Eindruck überträgt sich auf den rezenten, minimal herb-alkoholischen Antrunk. Insbesondere die süße Orange tritt deutlich hervor. Aber auch Eindrücke von Weintrauben, zum Teil leicht angetrocknet, sowie in Rum eingelegte Brombeeren erfasse ich. Das Triple Extra hat Gewicht auf der Zunge und zeigt sich doch eher von der süffig-frischen Seite - ganz nach meinem Geschmack! In der Süße eingebettet sind weihnachtliche Gewürznoten - durchaus etwas Zimt und Vanille. Ähnlichkeiten zu einem Rumtopf sind feststellbar. Im Abgang baut sich eine malzige, minimal muffige Trockenheit auf. Der Hopfen betrifft nun die Bühne, um grasig-bittere Noten zu ergänzen. Auch Gewürznoten - wie etwa von Weihnachtsgebäck bekannt - klingen noch nach. In der süßen Mitte gefällt mir der komplexe Belgier aber immer noch am besten. Der trockenherbe Abgang beißt sich ein wenig mit dem Rest. Um die Süffigkeit ist es dennoch ganz gut bestellt, auch wenn die spritzige Kohlensäure diese ebenfalls hemmt. Der Alkohol präsentiert sich insgesamt gut integriert.

Das an das alte Rezept von 1920 angelehnte Jubiläumsbier von 2020 gefällt mir unterm Strich auch im Umfeld der belgischen Biere doch sehr. Die kräftige Orangenfruchtigkeit und die starke Süße - da ist wohl nicht alles vom Zucker vergoren (sehr viel länger wollte ich meine Flasche mit MHD 18.01.2023 aber auch nicht lagern) - bringen eine ungewohnte Frische in das belgische Bier. Die belgische Hefe wiederum drängt sich auch geschmacklich überhaupt nicht auf. Nur das dezent schaumige Mundgefühl erinnert an die Flaschengärung. So erinnert mich das Rochefort Triple Extra insgesamt tatsächlich auffällig stark an kaltgehopften deutschen Doppelbock. Am Ende zählt für mich der Geschmack - und dieser überzeugt. Ich hatte aber schon belgische Biere im Glas, die mehr Charakter hatten.

Bewertet am