Synde Bräu Kickstarter IPA Double Dry Hopped
Synde Bräu Brewing Company, Leipzig, Sachsen
- Typ Obergärig, India Pale Ale (IPA)
- Alkohol 5.9% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt ein Benutzer
Bewertet mit 89% von 100% basierend auf 1 Bewertung und 1 Rezension
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89% Exotischer Früchtekorb von Schluckspecht

Noch ein IPA von Synde Bräu, diesmal aber Double Dry Hopped und dafür nur mit 5,9 % vol. Alkohol. Wenn ich mir dazu mal die Zutatenliste durchlese mit Weizenmalz und Hafermalz kann man auf die Idee kommen, dass es sich hier um eine Art New England IPA handelt. Aber mal schauen...
Dunkler, hefetrüber, leuchtender Bernstein steht im Glas - längst nicht so matschig und trüb wie ein Hazy IPA, sondern tatsächlich eher auf dem Niveau eines gängigen IPA. Die recht dunkle Farbe gefällt mir gut. Dazu gibt es luftigen, groben weißen Schaum, der recht zügig verfliegt, aber resolut am Glasrand haftet. Viel interessanter ist jedoch der Duft, der von tropischen Früchten wie Maracuja und Ananas, aber auch von Blutorange berichtet. DDH ist keine leere Botschaft, sondern hier auch tatsächlich das Wesentliche. Erst hinter diesem Früchtekorb blickt das brotige, dezent röstige Malz hervor, das in erster Linie an Brotkruste und Kuchen erinnert. Dieser recht herzhaften Auslegung des Malzkörpers ist es zu verdanken, dass es nicht gar so sehr nach Fruchtsaft riecht.
Und doch geht es im Anschluss ziemlich saftig in den ersten Schluck. Multivitaminsaft mit Orange, Zitrone, Ananas und Maracuja wäre hier mein erster Gedanke. Interessanterweise geht es dann in eine wunderbar saftige Melonenfruchtigkeit über. Malzkörper vermisst man nicht, er ist dem Hopfenaroma aber gleichzeitig auch nie im Weg. Durch das Hafermalz wird eine gewisse Samtigkeit aufgebaut, die dem nicht übertrieben starken IPA zu einem guten Mundgefühl verhilft. Bis hierhin ist das Kickstarter IPA ein wunderbar harmonisches und saftiges IPA nach amerikanischem Vorbild, wie man es kennt und liebt. Verlieben kann man sich auf jeden Fall in die abwechslungsreiche Gestaltung des Fruchtkorbes. Auch im Abgang bleibt das fruchtige Aroma lange erhalten - eine kräftige Bitterkeit lenkt nicht davon ab, weil es der grasig-harzige Hopfen doch eher zivilisiert meint. Für ein West-Coast-IPA wäre die Hopfenbittere enttäuschend, aber davon war ja auch nie die Rede. Stattdessen trumpft das Kickstarter IPA vielmehr mit Ausgewogenheit und seiner tiefen, nie aufgesetzt wirkenden Fruchtigkeit. Die Malzbasis ist schön darauf abgestimmt.
Tja, also noch ein IPA. Aber eben ein gutes IPA, dem man die doppelte Kalthopfung auch positiv anmerkt. Das Malz setzt ein griffiges Fundament, während die Hopfenauswahl mit einem schönen Geschmacksprogramm punktet. Insbesondere für Neueinsteiger auf diesem Gebiet könnte das Kickstarter IPA ein Augenöffner sein - und vielleicht auch eine Alternative zum Radler, das es bei Synde Bräu schon aus Prinzip nicht gibt...