Biere

Brauereien

Erfolglos gesucht?

Neue Brauereien und Biere aufnehmen

Beer like star Stone Vertical Epic 12.12.12

  • Typ
  • Alkohol 9% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#9630

Probier mal

Wenn Du angemeldet bist, kannst Du hier Deine Probier-Vorschläge einsehen und ändern.

Du hast dieses Bier noch nicht bewertet

Die Verkostungsanleitung und der Bier-Bewertungsbogen helfen beim Verkosten.

Aktuelle Bierbewertung

Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
A
B
82%
C
D
E
F
G
H
I
J
Bewertungsdetails
Basierend auf 2 Bewertungen
Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
A
B
C
80%
D
E
F
G
H
I
J
Bewertungsdetails
Basierend auf 1 Bewertung von Robert
85% Avatar von Felix
80% Avatar von Robert

85% Rezension zum Stone Vertical Epic 12.12.12

Avatar von Felix

Das letzte Ale der Vertical Epic Serie, das am 12.12.12 die Reihe komplettierte, zeichnet sich durch eine unglaubliche Intensität aus.
Schon im Anblick erkennt man ein sehr dunkles Bier mit wunderbarer Farbe in der Krone, doch eher schwächlich ausgeprägt.
Riecht man an dem Bier wird man von verschiedensten, aber doch zueinander passenden Aromen überwältigt, das Bier ist unglaublich würzig, der Begriff "spicy" trifft es wohl am besten. Da sind Noten von Pfefferkuchen/Lebkuchen, Spekulatius, deutlicher Zimt, noch deutlichere Nelke, Muskat, Koriander, Orangenschale, Kiefernnadel und eine Mixtur aus Bergkräutern, die gemeinsam mit dem starken Alkohol eine klare Assoziation in Richtung eines Kräuterlikörs angeben. Alles zusammen bildet ein wahnsinnig kräftiges und komplettes Aromaportrait, wird sogar schon leicht scharf in der Nase, riecht aber phänomenal. Besonders genial ist die Natürlichkeit der Stoffe, einige der hier gelisteten Zutaten, sind tatsächlich verwendet worden (bei dem Bier handelt es sich um eine Art belgisches Dark Strong Ale), und gerade diese Zutaten sind am deutlichsten und reinsten, das sind vor allem Nelke und Zimt. Die Aromatik ist also extrem eindeutig und intensiv, so etwas erlebt man selten, leider aber auch durch den Alkohol leicht beißend.
Im Mund machen dann vor allem Alkohol und Bergkräuter auf und man glaubt endgültig in einem Klosterhain zu versinken, die Kräuterschnapsnote gewinnt die Überhand, dahinter steht sofort die Kiefer und die Gewürzmischung, deren Bestandteile mit ihrer herben Schärfe hier und da hervorstechen. Die Komplexität und Natürlichkeit dieser Aromen ist unglaublich, aber für mein Empfinden ist das Bier damit bereits überladen. Vor allem der Alkohol, die Schärfe des Zimts und die Herbe der Nelken lassen das Bier schon ins Penetrante wandern, hätte man hier etwas feiner gearbeitet und nicht ganz so viel Verschiedenes in den Sud gehauen, dann wäre ein harmonischeres Bild entstanden.
Der Körper könnte etwas weniger ölig sein, er ist schon klebrig, aber nicht cremig, was mir von der Textur an sich nicht gänzlich gefällt, trotzdem ist er wunderbar gearbeitet, er ist kräftig und nicht unzumutbar schwer und trägt alle Aromen gekonnt. Die Rezenz zeigt sich schwach ausgebildet und blockiert damit nicht die Geschmacksfracht. Toll gemacht!
Im Abgang beginnt dann das Chaos aus verschiedensten Aromen Konturen auszubilden, die Nelke stellt sich in den Vordergrund, wird kräftig würzig und herb-bitter zugleich, was mir sehr gut gefällt, leider aber kommt auch hier dann der Alkohol einen Hauch zu sehr hervor, die Gewürze beginnen mit ihrer Schärfe etwas zu stechen, die weicheren Bestandteile kommen eher weniger zur Geltung. Hier hätten vielleicht Muskat und Orangenschale als deutlicherer Kontrast Wunder gewirkt.
Insgesamt finde ich dieses Bier umwerfend, in positiver wie auch in negativer Auslegung. Es besitzt eine tolle Komplexität und eine Schichtung sehr stimmiger, natürlicher und reiner Aromen, die mir auch persönlich sehr zusagen, gerade die Nadelwaldnote, die Nelken und die Bergkräuter habe ich als unheimlich interessant und lecker empfunden, doch scheint mir, dass dieses Bier noch nicht fertig ist in seiner Reifung. Als letztes der zehn eingebrauten Serienbiere wurde es direkt nach dem Brauprozess getrunken und hat zu keinem Moment in einem Keller weiterreifen dürfen. Ich bin mir sicher, würde man diesem Bier ein paar wenige Jahre, vielleicht auch nur einige Monate geben, es würde die kleinen Macken und Fehler verlieren, die Alkoholnote würde zurückgehen, die Nelken- und Zimtaromen würden an Schärfe verlieren, alle Noten würden sich harmonisch ineinander binden. Und dann wäre es wahrscheinlich eines der besten Biere, die ich je getrunken habe. Denn die einzigen Fehler liegen hier bei der Unausgewogenheit und der noch zu kräftigen Überladenheit. Die Anlagen für eine schöne Harmonie waren gegeben, das Bier hat aromatisch absolut nichts falsch gemacht. Wirklich schade, dass hier noch die Reifezeit fehlt.
Nichtsdestotrotz ein tolles Bier, auch jetzt schon ist es wunderbar trinkbar, wenn eben auch nicht ganz glatt.

Bewertet am