Stöhrs Bierart - Sonjas Süffiges Seidla
Stöhrs Bierart, Kirchlauter, Haßberge, Unterfranken, Bayern
- Typ Untergärig, Helles
- Alkohol 5.2% vol.
- Stammwürze
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
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83% Rezension zum Stöhrs Bierart - Sonjas Süffiges Seidla von Bier-Klaus
Stöhrs Sonjas Süffiges Seidla 5,2% ABV. Hellgelb und blank mit einer großen stabilen Haube. In der Nase etwas seifig und leicht tropisch fruchtig. Der Körper ist vollmundig und angenehm rezent. Im Geschmack leichtes Diacetyl, etwas fruchtiges Getreide und wenig tropisch fruchtiger Hopfen. Im Nachtrunk wenig herb. Also das "süffig" aus dem Namen kann ich vollkommen bestätigen. Abseits der langweiligen Hellen Klone von Tegernseer und Augustiner bietet das fränkische Helle einen besonderen Geschmack, der Freunde der kreativen Braukunst anspricht und auch für Verfechter klassischer Bierstile nicht zu extrem sein dürfte.
78% Rezension zum Stöhrs Bierart - Sonjas Süffiges Seidla von Hirsch
Neulich habe ich mich erst darüber ausgelassen, dass inzwischen die Bezeichnung „Helles“ in Franken meist die uninspirierte, süß-getreidig-lahme Langeweile eines nachgemachten bayerischen Hellen verheißt.
Ein „Helles Lagerbier“ ist hingegen (zum Glück) oft immer noch ein erdverbundenes, kerniges, manchmal gut gehopftes und meist niedrig gespundetes Bier, das sich im bescheidenen Steinkrug am wohlsten fühlt.
Bei dem etwas arg anbiedernd betitelten „Süffigen Seidla“ von der Sonja aus Kirchlauter ist auf dem Etikett das Wort „Helles“ auffallend weiß hinterlegt - und darunter steht noch diskret „Lagerbier“. Spannend.
Ich war wirklich neugierig, was kommt: Bayerische Langeweile oder fränkische Kernigkeit?
Schaum: kaum
Farbe: bernsteinfarben, hefetrüb
Geruch: etwas Karamell, dazu ein bisschen krautig
Der Antrunk ist zum Glück kräftiger als der Geruch: Kernig-herbmalzig mit leichter Süße. Ich denke an das Innere eines frischen, noch warmen Gewürzbrots. Die hinzukommende leichte Buttrigkeit stellt sozusagen den Belag dar. Schon im Mittelteil des extrem niedrig gespundeten, nahezu CO²-losen Bieres sind dann hopfig-krautige Noten zu spüren.
Im Nachtrunk kann ich diese Krautigkeit ein bisschen besser beschreiben: Das geht in Richtung Rettich und weißer Pfeffer und mischt sich schön mit dem Karamellmalz, das jetzt wieder durchkommt.
Fazit: Ein Bier, das bestimmt polarisiert. Sehr fränkisch durch die Kantigkeit und die unglaublich niedrige Spundung. Die leichte Buttrigkeit lässt es dazu sehr „handgemacht“ wirken. (Ob die ganz neue, kleine Brauerei Stöhr auf eigenem Equipment braut, weiß ich nicht.) Der Karamellmalzanteil und die pfeffrige Würze lassen es fränkisch und modern gleichzeitig wirken. Ich mag das.
Nachtrag: Auf „Untappd“ habe ich sehr garstige Kommentare zu diesem Bier gelesen, von „untrinkbar“ bis „habe ich weggeschüttet“. Soviel zur außerfränkischen Erwartungshaltung an ein „Helles (Lagerbier)“.
Die Rezeptur dieses Bieres braucht man meinetwegen nicht überarbeiten, die Benennungen eventuell schon ...