Spezial - Ungespundetes
Brauerei Spezial, Bamberg, Oberfranken, Bayern, Deutschland
- Typ Untergärig, Kellerbier
- Alkohol 4.9% vol.
- Stammwürze 12.5%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Dieses Bier ist hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
Probier mal
Wenn Du angemeldet bist, kannst Du hier Deine Probier-Vorschläge einsehen und ändern.
Du hast dieses Bier noch nicht bewertet
Die Verkostungsanleitung und der Bier-Bewertungsbogen helfen beim Verkosten.
Aktuelle Bierbewertung
78% Frische statt Rauch von Schluckspecht

Das Spezialbräu "Ungespundet" hat es (mit exakt dieser Bezeichnung) in die 0,5-Liter-Euroflasche geschafft, die im typischen Stil der Brauerei dekoriert ist und als "naturtrübes, hopfenherbes Bier" bezeichnet wird. Genannt werden 5,0 % vol. Alkohol. Optisch stechen im Glas direkt der viele, erschreckend standhaft auftürmende und zugleich cremig-feinporige Schaum sowie die sehr kräftige, überwiegend feine Karbonisierung auf. Nein, frisch gezapft sieht es nicht besser aus. Das nicht zu helle Gelbgold weist eine sichtbare, homogene Trübung auf.
Der feinwürzige Duft ist von Hefe und etwas Gerstenmalz geprägt. Eine minimale Rauchigkeit kann man sich zumindest einbilden, obwohl das Ungespundete ohne das übliche Rauchmalz auskommt. Der Eindruck von Hopfen kommt in der Nase jedenfalls noch weniger auf, nach "hopfenherb" mutet es zunächst wirklich nicht an.
Hellmalzig mit einem gut wahrnehmbaren Unterton nach untergäriger Hefe geht es in den ersten Schluck. So ungefähr stelle ich mir ein unfiltriertes Helles vor: Sehr sachlich und frisch mit Nuancen von Karamell, Heu, Vanille und Zitrone. Eher schlank - ohne direkt wässrig zu sein - geht es mit hellen Gerstenmalznoten weiter, unterschwellig begleitet von Hefe und einer blumig-krautig-zitronengrasigen Hopfenkomponente, die mich an Basilikum und Orange erinnert. Charakterlich öffnet sich das Ungespundete zum Hopfen und seiner feinen Aromatik, der fränkischen Natur folgend ohne viel Bitterkeit. Mit krautig-minziger Hopfigkeit als zentrale Note folgt ein frischer Abgang, der eine knackige Hopfenbitterkeit zumindest als Randnotiz trägt. Nein, norddeutsch-herb wird es nicht, aber die grüne Knospe ist spätestens im Abgang absolut feststellbar. Der schlank-süffige Charakter ist an der Wahrnehmbarkeit des Hopfens natürlich maßgeblich beteiligt. Der Nachgeschmack hat den mentholartigen Hopfen als Kernelement, das Gerstenmalz hängt aber auch noch leicht nach.
Mir kommt das Spezialbräu "Ungespundet" - oder einfach nur Spezial Ungespundetes - wie ein durchaus modernes, unfiltriertes Helles vor. Für ein klassisches U geizt das Helle wirklich nicht an Kohlensäure und auch der Hopfen hat - im fränkischen Kontext betrachtet - etwas zu melden. Als "hopfenherb" würde ich es allerdings nun deshalb nicht bewerten, auch wenn der minzig-mentholartige Hopfen durchaus seine Reize hat und eine messerscharfe Bittere im Abgang serviert, die hervorragend zu diesem Hellen passt. Hopfenaromatisch wird etwas geboten - filigran und harmonisch. Die Hefe, namentlich an letzter Position auf der Zutatenliste, ist auf Gaumen und Zunge nicht zu aufbrausend. Hier steht wirklich die Frische im Vordergrund. Zwickel dieser Art kann ich wirklich gut leiden. Und als Alternative zu den rauchigen Bieren der Brauerei Spezial ist die Berechtigung für das Spezial Ungespundetes unzweifelhaft vorhanden. Geschmacklich sind wir hier wirklich rauchfrei unterwegs.
63% Rezension zum Spezial - Ungespundetes von Bier-Klaus

Das Spezial "U" ist goldgelb und hefetrüb. Es hat eine sehr feine, dichte und cremige Blume. Der Körper ist sehr wenig gespundet, die Textur ist weich. Es riecht und schmeckt sehr hefig. Im Nachtrunk sehr wenig Hopfen, viel weniger als beim Mahrs U.
78% Rezension zum Spezial - Ungespundetes von Hirsch

Das Ungespundete vom „Spezi“ gehört eher zur Kategorie „Zwickelbier“: Es ist – für ein Ungespundetes – ein recht lebendiges, hefetrübes, leuchtend orangefarbenes Lager mit einer üppigen Schaumkrone. Es ist nur in der Gastwirtschaft und nur vom Fass zu haben. In Flaschen abgefüllt wird es nicht.
Ich weiß nicht, ob ich bei der Hitze des letzten Wochenendes halluziniert habe, aber der Duft hatte etwas Herbes, was mich fast an Zigarrenrauch erinnert hat. Der Antrunk ist getreidig, zartsüß und ungemein frisch. Die Zigarrenbittere verbindet sich mit einer leichten, zart floralen Säure. Der Körper ist eher leicht. Im Abgang grasiger, nicht allzu mächtiger Hopfen.
Kommentar: Für Nicht-Rauchbiertrinker eine feine Alternative, wenn sie in der zweitbekanntesten Rauchbierbrauerei der Gegend landen. Aber auch als frisches, helles Lagerbier gesehen eine sehr feine Sache. Für mich haben viele Zwickelbiere etwas Hefig-Unrundes. Bei diesem hier kann ich das ganz und gar nicht bemängeln. Im Gegenteil.