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Beer like star Smuttynose Rhye IPA

  • Typ Obergärig, IPA
  • Alkohol 7.7% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier
  • Hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#26683

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Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 1 Bewertung
85% Avatar von Felix

85% Rezension zum Smuttynose Rhye IPA

Avatar von Felix

Der Name des Bieres erklärt sich durch das majestätische Rhinozeros auf dem Etikett. Ein bildschönes Motiv.

Dichtes Konsistenz des Sudes, von dunkelorangener bis sandbrauner Farbe und tiefer Trübe. Schaumbildung fällt gering, aber stabil aus.

Der Geruch ist von enormer Tiefe. Satte Früchte amerikanischer Prägung geben den Charakter von Saftorange. Darunter ist viel Malz, aber ohne auch nur im Mindesten mit Getreidigkeit durchzukommen. Einzig etwas dunkle Würze zeigt sich in den untersten Schichten der Aromatik. Fruchtsüße und herbe Schalenaspekte kommen hinzu und mengen sich geschmeidig ein.
Dieses IPA ist gebittert mit Magnum, die Aromahopfen sind Citra und Falconer´s Flight, mit Citra ist außerdem noch trockengehopft worden.

Im Mund ist das Bier von klarer Hopfung geprägt. Säuerliche und bittere Öligkeit kommt auf zwischen Orangenschalennoten, die nun in Richtung Blutorange wandern und dort verbleiben. Eine flächige Malzigkeit umschließt mit kerniger Würze den bitteren Hopfen, der sich darunter aufbläht, streckt und weitet.

Der Körper des Bieres ist von einer angenehmen Fülle, die den Mundraum einzunehmen vermag. Die Textur des IPAs profitiert sehr von der Intensität des Roggenmalzes und dem erhöhten Alkoholgehalt, der die Volumenprozente eines gängigen IPAs überschreitet. So nimmt das Bier eher eine Brückenposition zwischen IPA und Imperial IPA ein. Die Weichheit des Körper überzeugt aber und mengt sich schön mit der öligen Hopfigkeit. Gering fällt dagegen eher die Kohlensäure aus.

Der Abgang ist sehr hopfendominiert, zeigt allerdings auch eine satte Menge an würzigen, dunklen Malznoten, die nicht ganz zu unterscheiden sind von der gewaltigen Bitterkeit der Hopfenöle. Aromatisch wird der Hopfen nun mit einem Hauch von Rohkaffee garniert.

Charakter: Das Rhye IPA von Smuttynose ist ein recht gewaltiges Bier, das viel Schwere und eine kräftige Herbe von Seiten des Malzes wie auch des Hopfen mitbringt, zugleich aber insgesamt sehr gelassen und ruhig bleibt. Es ist alles andere als aggressiv, obwohl seine Intensität fordernd bleibt. Dieses Bier kann Tiefe gut rüberbringen, hat allerdings trotzdem wenig Komplexität zu bieten. Es ist von gelassener, gutmütiger Natur und geht sorgsam und bewusst mit seiner Kraft um. Etwas rau alles, robust und kantig. Im Auftritt aber gemächlich und weich. Für sein so geschmeidiges Auftreten hat es fast schon zu viel Energie im Aroma und die Abwesenheit von Süße setzt dem herben Gesamtkonzept nur noch das Krönchen auf.

Das Rhye IPA von Smuttynose ist daimt ein sehr schweres, einnehmendes Bier. Es kann sich insgesamt doch als sehr kräftiges, eigenständiges und auch tiefes IPA bezeichnen und muss von mir klar empfohlen werden. Die Nutzung von Roggen führt zu einer Intensivierung der herben Aspekte des Sudes, sodass zu der trockengehopften Bitterkeit noch eine kernige Würze hinzutritt. Kaum Süße ist in diesem Bier, lediglich die Orangen- und Blutorangennoten der Aromahopfung sprechen hier eine etwas andere Sprache, werden aber zunehmend schalig und damit herb. Dieses IPA ist zusätzlich auch noch von einer besonderen Schwere durch den satten Volumenprozentanteil von 7,7%ABV. Das gibt ihm eine noch kräftigere Statur.
Wie lautet mein Urteil hierfür? Das Rhye IPA ist sehr überzeugend. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich hier von Komplexität überrascht werde und es ist auch nicht wirklich ein Bier für ausladende Gespräche darüber oder angeregte Diskussion, sondern ziemlich eindeutig; dennoch hat es eine schöne, alternative Orientierung, die es auch binnen der amerikanischen Szene ein klein wenig besonders macht. Es ist nicht ganz so leicht zu trinken und soll auch kein Erfrischer sein. Zugleich ist es auch nicht vollkommen überbittert und kaum noch zu genießen. Vielmehr strömen Roggenmalzwürze und Hopfenölbitterkeit organisch ineinander und vollbringen erst zusammen, was viel zu viele Craft Biere nur mit Bitterung zu berwerkstelligen versuchen. Hier wirkt diese Art der Intensivierung deutlich sympathischer und ehrlicher.
Auch wenn mir die Rezenz etwas zu schlaff und die Orangigkeit zuweilen etwas langweilig erscheint, dieses Bier präsentiert einen Stil in sehr authentischer Weise. Und das Sinnbild des Rhinozeros ist klar getroffen, da kann ich auch meine persönlichen Kritikpunkte hinten anstellen.

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