Es ist schon eine Kunst, das immer gleiche Bier mit 7,5 % vol. Alkohol und 16,8 % Stammwürze zu brauen, während man einzig am einzig verwendeten Hopfen rumschraubt. Dieses Mal ist der Comet an der Reihe - ein ursprünglich amerikanischer Bitterhopfen, der jedoch in der Hallertau seine zweite Blüte erhält. Neben Citrus und Maracuja ist dieser Hopfen vor allem für die Blaubeernoten berüchtigt.

Auch bei (wie empfohlen) vorsichtigem Einschenken zeigt sich eine beträchtliche Hefetrübung, die jedoch nichts von der schönen Farbe raubt. Im Gegenlicht zeigt sich ein Rotorange, ansonsten zeigt sich ein dunkles Bernstein. Darüber präsentiert sich eine kräftige, eher grobporige Schaumkrone, die haftend am Glasrand verweilt. Im Duft kommt eine brotige und waldhonigartige Malzigkeit durch, während sich der Comet-Hopfen zu verhalten blumig-beerigen Noten aufschwingt. Eher Erdbeere als Blaubeere. Etwas Citrus ist auch noch dabei.

Viel Samtigkeit und Malzigkeit ist im feinaromtischen Antrunk im Spiel. Das Malz zeigt robuste Züge mit minimaler Rösttendenz, aber eben auch eine angenehme Waldhonigsüße. Der Comet versucht es unterdessen mit leicht floral angehauchten Beerennoten - Erdbeere und Blaubeere. Dazu bilde ich mir eine Nuance Vanille ein. Mit wenig Bittere, aber durchaus viel alkoholgetragener Wucht, geht es in den vollmundigen Körper. Der Comet versucht sich nun langsam auch mit etwas Grapefruit zu profilieren, wird nun citrusfruchtiger und kräutiger. Dazu gibt es etwas herbe, ungesüßte Ananas. Der Abschluss gerät würzig und überaus herb. Der Hopfen tauscht Fruchtigkeit gegen Harz und Kräuter. Das ist nichts für Einsteiger. Der Comet-Hopfen tobt sich eben auch sehr ausgiebig auf der Bitterseite aus. Die aromatische Seite wirkt dagegen filigran und elegant. Für leckere Fruchtnoten reicht es hier dennoch.

Ich persönlich liebe die SHIPA-Reihe und generell sind die IPA auch sehr ordentlich: Vollmundig, süffig und durchaus komplex in ihrer Malzigkeit. Der Comet-Hopfen ist in seiner Zurückhaltung (gilt auch für seinen Hopfengehalt) nicht gerade das große Licht am Hopfenhimmel und die so typische, markante Blaubeernote spielt hier beim SHIPA Comet auch nicht die große Rolle. Unterm Strich ist es dennoch ein leckeres, stimmiges, kräftiges IPA - nur eben ohne viel Eigenständigkeit. Abermals wird aber bewiesen: Manchmal reicht ein Hopfen einfach aus. Als Freund herberer, waldiger IPA mag ich das SHIPA Comet.

Tolle Kupfer Farbe.

Geruch nach Erdbeere und Karamell.

Ausgewogene Fruchtnoten im Geschmack, die Bitterkeit kommt dezent, aber auf den Punkt.

Hat eigentlich alles, was ein gutes IPA haben sollte. Der Einstieg ist harzig etwas ätherisch, es riecht nach Pinie und Obstkorb. Der Körper ist sehr voll, tropische Nuancen kommen durch, Zitrus und Ananans aber nicht so deutlich wie bei anderen Hopfensorten. Würzig und ausgewogen. Das Rad wird hier aber auch nicht neu erfunden.