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Beer like star Schanzenbräu Märzen

  • Typ Untergärig, Märzen
  • Alkohol 5.5% vol.
  • Stammwürze 13.5%
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier nein
  • Dieses Bier ist hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#38313

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Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 1 Bewertung
78% Avatar von Schluckspecht

78% Große Schlücke statt großer Tiefe

Avatar von Schluckspecht

Saisonal ab März hat Schanzenbräu das unfiltrierte Märzen im Angebot, welches sich mit seinen Eckdaten gut in diesen Stil einreiht: 5,5 % vol. Alkohol und 13,5 % Stammwürze werden genannt. Die beiden Aromahopfen Cascade und Mandarina Bavaria sorgen für zarte 20 IBU. Geschüttet wurde mit Pilsner Malz, Wiener Malz, Melanoidinmalz und Karamalz, demnach ist ein breites Spektrum an Malzaroma zu erwarten.

Wo "unfiltriert" drauf steht, steckt auch "unfiltriert" drin: Stark hefeverschleiert präsentiert sich das Märzen in einem kräftigen, leuchtenden Goldton, der an feinsten Honig erinnert. Darüber bildet sich eine feinporig-cremige, altweiße Schaumkrone von angemessener Stabilität. Etwas weniger Hefe hätte es auch getan, zumal die Trübung recht lange inhomogen bleibt. Aber ich finde es immer gut, wenn man traditionelles Brauhandwerk auch sehen kann. Auch beim Duft hat die Hefe ihren Standpunkt mit ihren dezenten Sauerteignoten. Deutlicher fällt jedoch eine würzige Kernigkeit auf, die an Brotgewürze erinnert. Damit sortiert sich das Märzen in der Nase direkt schon als eine Art Kellerbier ein. Vom Hopfen kommt nämlich dann doch erstaunlich wenig - etwas Citrus ist im Hintergrund zu erahnen. Statt Bittere dominiert jedoch die honigartige Süße.

Ob sich das beim Geschmack ändert, wage ich dann auch zu beweifeln. Der leicht hefig untersetzte Antrunk führt die Eindrücke des Duftes jedenfalls fort. Entspannte, brotige Malznoten mit feiner Honigsüße und gefälliger, nuancierter Würzigkeit mimen hier ein typisches Kellerbier, während der Hopfen noch in Lauerstellung ist und - abgesehen von etwas Harz, Gras und Citrus - nicht viel zum Geschmack beiträgt. Das wirkt zwar zunächst recht mutlos, aber dennoch erscheint der frische Einstieg gut komponiert. Die Süffigkeit zieht das Märzen auf seine Seite - dank der hohen, aber nicht erdrückenden Süße. Das Mundgefühl hätte "fülliger" dann aber auch nicht ausfallen dürfen, was sich so dann auch im vollmundigen Körper fortsetzt. Hier zündet nun allerdings endlich die Hopfenaromatik in Form von floralen Noten und feinherber, trockener Citrusfrucht (Mandarine, Orangenschale, Orangenblüte, milde Grapefruit), so dass dem ausgewogen süßen, herzhaft brotigem Malzaroma ein gewisses Gegengewicht geboten wird. Etwas Pfeffrigkeit ist auch am Start. Und damit kann das Schanzenbräu Märzen dann auch bei mir punkten.

Anständig und routiniert führt das Märzen die Sache zu Ende. Feinherbe Hopfenklänge stimmen zusammen mit getreidigen Akzenten einen harmonischen Abgesang, dem es zwar ein wenig an Ausdruckskraft fehlt, nicht jedoch an Willenskraft für den nächsten Schluck. Das Märzen will nicht ruhen, will nicht in kleinen Schlücken verweilen. Es hat die Süffigkeit und Ausgewogenheit für sich erkoren. Würzige Spitzen bei Geschmack und Duft lockern die Stimmung auf. Ansonsten ist aber noch etwas Platz für ein wenig mehr Mut und Entschlossenheit. Der Cascade-Hopfen war hier wohl nur in homöpathischer Dosis vertreten. Eher noch zeigt sich der milde, mandarinenfruchtige Mandarine Bavaria. Auch ein Märzen darf noch eine Idee herber agieren - wobei es sich hierbei wohl vielmehr um ein klassisches Kellerbier handelt aufgrund der deutlichen Hefearomatik -, jedoch geht das für mich hier insgesamt absolut in Ordnung. Die Süffigkeit gibt dem frisch anmutenden Bier schließlich Recht. Und lecker ist's sowieso - mir gefällt das Schanzenbräu Märzen beispielsweise etwas besser als das nie zu unterschätzende Aktien Zwick'l.

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