Insel Brauerei Biscuit Porter 7,3% ABV. Dunkelbraun und trüb mit Espresso Crema oben drauf. Ich rieche Schokolade, Röstmalz, Muskatnuss und Karamell. Der Körper ist vollmundig und gut gespundet. Im Geschmack auch viel Schokolade in Form von ungezuckertem Schokoladen Pulver, Restsüsse ist vorhanden aber nicht viel. Ein wenig säuerlich von dunklen Malz, geröstete Nüsse und auch dezent röstig wie Kaffeebohnen. Im Nachtrunk etwas bitter vom dunklen Malz, Hopfen ist nicht zu entdecken.

Das Biscuit Porter der Rügener Insel-Brauerei aus der Limited Edition No. 1 positioniert sich als vollmundiges, karamellig süßes sowie feinbitteres Robust Porter. Auf dem Zettel stehen 7,3 % vol. Alkohol aus 16,9 % Stammwürze. Als Zutaten nennt meine Flasche (Nr. 00547 von 20.000), eine Abfüllung aus 2021, neben Brauwasser und Gerstenmalz auch noch Roggenmalz, Weizenmalz, Traubenzucker (vollständig vergoren in Flaschenreifung), Naturhopfen und Hefe. Auf der Internetseite weicht die Rezeptur ein wenig ab, dort gibt es Hafermalz statt Roggenmalz, dazu kommen Milchzucker, Kakao und Gewürz.

So oder so: Man blickt auf ein blickdicht hefetrübes, leicht rötliches Dunkelbraun, welches eine sehr cremige hellbraune Schaumkrone trägt - die nur leider nicht sonderlich standhaft ist. Den handwerklichen Aspekt unterstreichen sichtbare Schwebteilchen. Der Duft erinnert an Kaffee, Kakao, Beerenfrüchte, etwas Citrus und grasigen Hopfen. Der Charakter erscheint zunächst eher säuerlich und frisch, wobei eine gewisse Süße bereits zu erahnen ist.

Leicht prickelnd steigt das Biscuit Porter ein und liefert säuerlich-fruchtig untermalte Röstmalzigkeit. Auch etwas Hopfengrasigkeit ist direkt erkennbar. Die milde Süße rundet diesen frischen Eindruck gelungen ab. Die Fruchtigkeit würde ich nunmehr eher als Orange deuten, die Röstmalzigkeit wiederum tendiert eher in Richtung Biskuit und Zartbitterschokolade. Robust und würzig ist der cremige Körper keineswegs, sondern eher frisch und fruchtig mit karamelliger Süße - und dank der leckeren Hopfenaromatik fast wie eine Vorstufe zu einem Black IPA. Etwas Röstmalz und knackige Hopfenwürze gibt es auch noch im mittellangen Abgang, der nunmehr überwiegend Eindrücke von Kaffee und dunkler Schokolade serviert.

Der erfrischend fruchtige, dezent hopfige Charakter überrascht mich - gewissermaßen sogar positiv. Die milden, saftigen Orangennoten machen einen hervorragenden Eindruck. Zu viel Süße oder Säure liegt aus meiner Sicht zum Glück nicht vor, so dass sich eine gewisse Harmonie einstellen kann. Einzig die Süffigkeit ist durch den sättigenden Körper erheblich geschmälert.