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Beer like star Reckendorfer und BroBier Hopfengestopfter Weizendoppelbock

  • Typ Obergärig, Weizendoppelbock
  • Alkohol 8.7% vol.
  • Stammwürze
  • Empfohlene Trinktemperatur
  • Biobier nein
  • Dieses Bier ist hefetrüb
  • Probier mal sagt kein Benutzer
#38250

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Topbier Empfehlenswert Nicht empfohlen
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Bewertungsdetails
Basierend auf 2 Bewertungen
81% Avatar von Schluckspecht
73% Avatar von FaNi

81% Nichts bleibt, wie es war

Avatar von Schluckspecht

Ein gemeinsames Bier - in diesem Fall ein Weizendoppelbock mit satten 8,7 % vol. Alkohol ist für die Schlossbrauerei Reckendorf und für die im gleichen Ort ansässige BroBier UG das beste Mittel, um eine aufrichtige Kooperation und Freundschaft zu feiern. Um nicht nur die Tradition zu bedienen, zog mit der Kalthopfung mit dem Hopfen Sabro auch die Moderne ein.

Blickdicht hefetrüb mit feinen Trübstoffen zeigt der Kollaborationssud eine durchaus ansehnliche Bernsteinfarbe, die durch ihre Reflexionen in Richtung Orange und Kupfer auffällt. Etwa fingerbreit präsentiert sich eine sehr lockere, bläsrige, hellglebe Schaumkrone. Statt an Banane erinnert mich der fruchtige Duft zunächst stark an naturtrüben Apfelsaft - und dazu vielleicht eine Nuance Zimt. Eine feine Süße zeigt sich, während der Alkohol im Verborgenen bleibt. Die typischen Hopfenaromen des Sabro - wie zum Beispiel Kokosnuss und Anans - springen mir nicht direkt in die Nase und nicht einmal die Einbildung reicht dafür aus. Positiv anrechnen kann man aber zumindest, dass das Weizendoppelbock ziemlich frisch und fruchtig riecht statt alkoholische Schwere zu verbreiten.

Der wenig sprudelige Antrunk lebt wiederum stark von der Fruchtigkeit - eine Suggestion nach Apfelstrudel liegt vor -, die wohl zu gleichem Maße von der Hefe wie auch vom Hopfen ausgeht. Apfel und Zimt sind auch beim Geschmack meine ersten Gedanken. Das hatte ich so intensiv auch noch nicht gehabt. Das hopfengestopfte Weizendoppelbock wirkt dadurch jedoch durchaus gefällig und frisch. Die Malzstruktur begünstigt eher die Süffigkeit, wobei auf der anderen Seite für so viel Alkoholgehalt nur sehr wenig Tiefe und Komplexität vorliegt. Die leise hervorblitzenden Alkoholnoten bringen eine dezente Wermutnote und - man kann es sich jetzt zumindest einbilden - eine Nuance Kokos mit sich. Von Apfelstrudel kommend, reicht meine Suggestion weiter in Richtung einer Cocktailvariante namens Schwedenbecher. In dieser Form sagt mir der mächtige und dennoch weiche und leichte Körper absolut zu. Etwas mehr Kohlensäure würde aber nicht schaden. Mit dezenter Würze, leichter Säure und moderater Restsüße geht es in den weiterhin fruchtigen, aber eben auch leicht alkoholischen Abgang. Durch die Säure kann man sich nunmehr auch Ananas erinnert fühlen. Und etwas Kokos stelle ich final dann auch noch fest - jawoll, ein guter Abschluss! Wie es sich für einen Weizendoppelbock gehört, hält sich die Bitterkeit auf niedrigem Niveau auf. Da hängt absolut nichts unagenehm nach. Höchstens die Säure, die aber deswegen wunderbar Eindrücke von frischer Ananas zulässt...

Fazit: In einer Blindverkostung hätte wohl nicht nur ich derbe Schwierigkeiten. Es erinnert gar nicht mehr so viel an ein traditionelles Weizenbier - klassisch, Bock oder Doppelbock sei mal dahingestellt. Einzig die Obergärigkeit würde ich problemlos erkennen. Stattdessen agiert ein sauber abgestimmtes Hopfenaroma eines auch geschmacklich recht exotischen Hopfens. Die Filigranität gefällt mir, die sich hier bei Fruchtigkeit und Alkohol abspielt. Den hohen Alkoholgehalt würde ich niemals auch nur annähernd erraten können - lassen wir es vielleicht mal gefühlte 6 % vol. Alkohol sein. Im weiteren Verlauf verflüchtigen sich übrigens die Apfelnoten und es manifestieren sich vordergründig Kokos und Ananas - also typische Merkmale des Sabro-Hopfens. Dafür fehlen typische Hefeweizennoten wie Banane oder Gewürznelke. Das hier ist wirklich eine recht moderne Interpretation - und eine schmackhafte noch dazu!

Noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: Die Zutatenliste gibt einen höheren Gerstenmalz- als Weizenmalzanteil an - entweder ist das ein Fehler oder die Begründung, warum das Weizenmalz längst nicht so dominant herausschmeckt wie üblicherweise bei einem Weizenbier.

Bewertet am