Im Ersten Weltkrieg war Poperinge, aus dem das Hommelbier stammt, von 1914 bis 1918 ein wichtiger Etappenort für britische Soldaten, die sich dort von den mörderischen, Hundertausende Menschen das Leben kostenden Kämpfen im zehn Kilometer östlich entfernten 'Ypern-Bogen' erholen konnten. In 'Pop', wie die britischen Soldaten den Ort nannten, wird auch viel Bier geflossen sein. Vielleicht liegt es an diesen historischen Zusammenhängen, das das Hommel(Hummel)bier aus dem flämischen Poperinge so englisch hopfig-bitter nach einem IPA schmeckt. Doch auch die vielen Hopfenfelder, die neben den endlosen britischen und deutschen Reihen von Soldatengräbern die flache Landschaft prägen, könnten daran ihren Anteil haben. Doch das Hommelbier war schon hopfig-bitter IPA-Style bevor Heerscharen bärtiger Hipster diese Art von Bier wieder populär machten. Wer IPA mag und mal nicht etwas von den angesagten Craft-Beer-Brauereien aus Berlin-Kreuzberg oder sonstwo probieren möchte, wird das belgische Hommelbier mögen. Die Farbe ist bernsteinig, der Schaum wenig haltbar, den Mund füllt eine heftige Bitterkeit. Mir reicht eine Flasche - auch, weil es mit 7,5 % ganz mächtig 'reinhaut'.

Das Bier hat einen so komischen Namen, da liefere ich die Erklärung der Brauerei dazu. Nicht dass mich irgendwelche Tierschützer anfeinden, weil ich Hummeln trinke.

Commercial Description: Hommel is the local abbreviation of humulus, from the botanical name for the hop plant. Confusingly, it also means bumble bee in Flemish. Poperings Hommelbier is a hoppy, golden-bronze, ale. It is made from a blend of winter, summer and aromatic pale malts.

Das Bier ist gelb und fast blank, keine Hummeln zu erkennen. Es wird bedeckt von einer großen, wenig stabilen Blume und riecht frisch nach grünem Apfel. Mittel vollmundig und angenehm rezent ist der erste Schluck. Der Geschmack bringt wieder den grünen Apfel vom Geruch zum Vorschein, dazu etwas gewürzige Ale-Hefe, süßen Honig und Karamell. Der Abgang ist wenig gehopft, erst nach dem Runterschlucken wird es etwas herber.

Ein sehr interessantes belgisches Ale.

Poperings Hummelbier...ob das mit echten Hummeln gebraut wird? Nein, Hommel bezieht sich wohl in diesem Fall Humulus, also Hopfen, auch wenn Hommel im Flämischen Hummel heißt. Das honiglich, goldene Bier ist auf jeden Fall einladend.

Das Bier duftet etwas zuckrig-süß und ziemlich frisch. Geschmacklich ist es da ziemlich ähnlich. Das Hommelbier ist ziemlich frisch und süffig, sodass die 7,5% Alkohol wohl nicht ganz ungesühnt bleiben. Obwohl das Bier aromatisch und interessant ist, keimt in mir der Verdacht, dass die Frische mit einer Schaufel Zucker und auf Kosten von fehlendem Malz erkauft worden ist. Sei es drum, das Hommelbier versprüht Noten von Koriander, Kandiszucker und Honig und das schmeckt. Das Ganze wird durch nette Hopfennoten und eine satte Hefigkeit ergänzt.

Im Abgang kommt es mir ein wenig zu sauer und ein My zu bitter daher. Hier hätte ein Hauch mehr Aromahopfen gut getan. Ansonsten sehr angenehm, dieses Hommelbier.